Schon in der letzten Herbstumfrage hatte sich eine leichte Verschlechterung der Handwerkskonjunktur ergeben, dieser Trend habe sich jetzt bestätigt, so Peter-Ulrich Kromminga, Hauptgeschäftsführer der Kammer zu dem Umfrageresultat. Den stärksten Einbruch verzeichnen die Betriebe des Bauhauptgewerbes, insbesondere hervorgerufen durch die Schwäche im Eigenheimbau. Trotz des milden Winters verringerten sich die Umsätze aufgrund fehlender Aufträge. Nur die die Hälfte der Baubetriebe sprechen von besserem oder mindestens gleich bleibendem Auftragsbestand. Die Auslastung der Unternehmen ging weiter zurück. In der Folge wurde auch die Geschäftslage des Ausbauhandwerks deutlich schlechter eingestuft. Berichteten im vorigen Quartal noch die Hälfte der befragten Betriebe von besseren Geschäften, so fiel der Anteil auf aktuell 30 Prozent. Weiterhin gefragt bleiben Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen, vor allem, wenn mit Energieeinsparungen der Geldbeutel dauerhaft geschont werden kann.
Eine erfreuliche Entwicklung meldet das Handwerk für den gewerblichen Bedarf (Zuliefergewerbe). Ein Viertel der Betriebe verzeichnet eine verbesserte Auftrags- und Umsatzentwicklung. Zwei Drittel können das relativ hohe Niveau des letzten Quartals mindestens halten. Vor diesem Hintergrund haben 42 Prozent der befragten Unternehmen ihre Mitarbeiterzahl erhöht. Die gute Auslastung spiegelt sich auch in der Investitionsneigung wider: 40 Prozent der Betriebe (Vorquartal 27 Prozent) haben ihre Investitionen in neue Werkzeuge und Maschinen erhöht. Trotz nachlassender Dynamik konnten jedoch weiterhin Umsatzzuwächse bei Geschäften mit gewerblichen Kunden erzielt werden.
Das Kfz-Handwerk hat sich noch immer nicht vom Mehrwertsteuerschock des Vorjahres erholt, die Geschäftslage bleibt schlecht. Mehr Betriebe beurteilen die Geschäftslage schlechter. 14 Prozent berichteten von sinkenden Umsätzen, 43 Prozent beklagen geringeren Auftragsbestand. Ein Drittel der Kfz-Handwerksbetriebe mussten sogar Mitarbeiter entlassen. Im Lebensmittelhandwerk konnten gestiegenen Kosten durch höhere Verkaufspreise weitergegeben werden.
Im Ausblick auf das zweite Quartal ist das ostfriesische Handwerk noch optimistisch. Mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmer erwarten bessere Geschäftsergebnisse; nur neun Prozent rechnen mit schlechteren Geschäften. "Ausreißer" ist auch hier das Kfz-Handwerk; dort rechnen 30 Prozent der Unternehmen mit rückläufigen Umsätzen. Insgesamt plant jeder sechste Betriebe in Ostfriesland Neueinstellungen; das gilt nicht für die Autobranche.
Grundsätzlich stellen die explodierenden Energiekosten und Benzinpreise eine Gefahr für die Handwerkswirtschaft dar. Nicht nur die Kosten der Betriebe sind dadurch schwer kalkulierbar, auch die verfügbaren Einkommen der Privathaushalte werden empfindlich geschmälert und führen zur Konsumzurückhaltung, haben die Statistiker der Handwerkskammer ausgemacht.