Die 14-jährige Cythia Amadasun hat bereits ein Praktikum in einer Metzgerei gemacht. Der Umgang mit den Kunden hat ihr Spaß gemacht und auch der Betrieb war mit ihr zufrieden. Sie kann sich vorstellen, dort eine Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk Fachrichtung Fleischerei zu absolvieren. Damit ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz in diesem Betrieb steigen, empfiehlt Dieter Sillner, Ausbildungsberater bei der Handwerkskammer, der Schülerin, dort in den Sommerferien noch einmal ein Praktikum zu machen. "Betriebe wollen Eigeninitiative und echtes Interesse bei Bewerbern sehen", so Sillner. Er rät ihr aber auch, sich nach anderen Ausbildungsbetrieben umzusehen, falls es im Wunschbetrieb nicht klappt.
Beim Bewerbungstraining erfahren die Achtklässler, wie sie sich in einem Bewerbungsgespräch richtig verhalten. "Kaugummi kauen und die Hände in den Hosentaschen - das kommt bei Personalleitern nicht gut an", weiß Brigitte Käfer von der IHK. "Der erste Eindruck zählt, also strengt euch an", motiviert sie die Schüler.
Wolfgang Hammel, Bauunternehmer aus Pfedelbach und Obermeister der Bau-Innung Heilbronn simuliert mit Schülern Vorstellungsgespräche. Er ist seit 2005 als Botschafter des Handwerks an Schulen unterwegs und stellt Handwerksberufe vor. Viele Schüler und vor allem Eltern hätten Vorbehalte gegenüber einer Ausbildung im Handwerk. "Wenn Jugendliche über handwerkliche Berufe mehr erfahren, zum Beispiel bei einem Berufsinfotag oder bei einem Praktikum, stellen sie fest, wie interessant eine Ausbildung im Handwerk ist und wie viele Möglichkeiten sie bietet."
Hans-Peter Zeller, Lehrer an der Stettenfelsschule ist zum ersten Mal beim ZAB-Tag mit dabei. Er ist von dem Konzept überzeugt: "Ein Gespräch mit einem echten Personalleiter oder Unternehmer ist schon etwas anderes als ein Bewerbungstraining in der Schule. Hier können meine Schüler den Ernstfall proben."
Wie auch in der Schule gab es am Schluss für alle eine Hausaufgabe: Bis Ende Oktober soll jeder Schüler seinem Lehrer sieben Bewerbungsschreiben vorlegen. Mit dem ZAB-Tag wurde dafür die Grundlage geschaffen.