"Die Handwerkskammer Kassel hat zu diesem Themenkomplex im Jahr 2006 eine wissenschaftliche Studie beim Deutschen Handwerksinstitut vorgeschlagen, die den Umgang und den Nutzungsgrad der Handwerksbetriebe mit modernen IuK-Technologien näher untersuchen sollte. Nun liegen die Ergebnisse vor. Grundlage war unter anderem eine Befragung bei 11.500 Handwerksbetrieben im ganzen Bundesgebiet," so Kammerpräsident Repp bei der Vorstellung der Studie.
Bei der Internetnutzung habe sich die Kommunikation über E-Mail sowie die Informationssuche und -recherche bei vielen Handwerkern etabliert. Große Potenziale bestehen dagegen bei E-learning-Software, Marketingaktivitäten, Kundenbindungsmaßnahmen sowie der Nutzung öffentlicher Ausschreibungen. 57% der befragten Handwerksbetriebe besitzen zwar eine Website, allerdings werden diese Potenziale zur Kundenansprache und Kundenbindung von vielen Betrieben nicht optimal ausgeschöpft. Die Seiten haben oft nur einen geringen Informationsgehalt und wenig Mehrwert für den Kunden.
IuK-Technologien unterstützen die einzelnen betrieblichen Aktivitäten im Wertschöpfungsprozess und dienen dabei als prozessübergreifendes Mittel zur Datenintegration. Software zur Unterstützung der Wertschöpfungskette wird allerdings selten eingesetzt. Nur durchschnittlich rund 12% der befragten Betriebe unterstützen die Aktivitäten mithilfe der neuen Medien. So sind bei über 40% der Handwerksbetriebe diese Softwareangebote nicht bekannt. In größeren Unternehmen werden Produktdatenbanken im Internet dafür genutzt, um schnell an umfassende und vollständige Informationen über das Angebot an Vorprodukten und Einsatzgütern zu gelangen. Doch nicht nur bei der Informationsbeschaffung und -planung, sondern auch bei der sich daran anschließenden Bestellabwicklung spielen die IuK-Technologien in unserer Volkswirtschaft eine immer bedeutendere Rolle. Vorprodukte können direkt über das Internet bestellt werden, wodurch Kosten- und Zeitvorteile realisiert werden. In den Handwerksbetrieben sind diese Nutzungsaktivitäten nur schwach ausgeprägt, was allerdings auch daran liegt, dass beispielsweise der Großhandel nicht immer über die notwendigen Onlineabwicklungsmöglichkeiten verfügt.
Die Untersuchung zeigt auf, dass nach wie vor großer Handlungsbedarf besteht und die bestehenden Beratungsangebote angepasst werden sollen. Das E-Commerce-Center Nordhessen (www.eccn.de), an dem auch die Handwerkskammer Kassel beteiligt ist, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Allerdings müssen die Betriebe auch die umfangreichen Angebote wahrnehmen," so Repp abschließend.
Eine Kurzfassung der Studie finden Sie unter: www.hwk-kassel.de (Rubrik: Aktuelles/Sonderumfragen und Studien)