Die anschließende Abstimmung fiel deutlich aus: 38 Stimmabgaben, 36-Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme und eine Enthaltung. Der "Künftige" heißt Alexander Baden und ist amtierender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz in Kaiserslautern. Er stellte sich vor der Wahl dem Plenum und der Presse vor: Geboren in Andernach, aufgewachsen in verschiedenen Teilen des nördlichen Rheinland-Pfalz, anschließend Jura- (in Saarbrücken) und Volkwirtschafts-Studium (in Trier). Seine Verbindung zum Handwerk hält bereits einige Jahre an: Als Geschäftsführer von Kreishandwerkerschaften und schließlich als Hauptgeschäftsführer einer Handwerkskammer. Die Philosophie seiner Arbeit, die er auch nach Koblenz mitbringen wird: "Nur der ist ein guter Bergführer, von dem die Leute am Gipfel sagen: Wofür haben wir ihn eigentlich gebraucht?" Zielorientiert und effektiv will Baden seine neue Aufgabe gestalten, auf die er sich bereits ab 1. August 2008 an der Seite von Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. mult. Karl-Jürgen Wilbert bei der Handwerkskammer Koblenz vorbereiten wird. Wilbert scheidet am 31. März 2009 als Hauptgeschäftsführer aus der HwK Koblenz aus.
Die Delegierten der Vollversammlung, die sich zu zwei Dritteln aus dem Kreis der Arbeitgeber im Handwerk und zu einem Drittel aus dem der Arbeitnehmer zusammensetzt, sehen auch aus ehrenamtlicher Sicht in Alexander Baden eine optimale Lösung. "Wir sind überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben", fasste Präsident Scherhag zusammen. "Unsere Handwerkskammer ist aufgrund des guten Miteinanders aus Haupt- und Ehrenamt in der Kammerlandschaft unseres Landes ein Begriff für Fortschrittlichkeit geworden. Darauf können wir stolz sein", so Scherhag. Eine Entwicklung über Jahrzehnte, die eng mit dem Namen des Hauptgeschäftsführers Karl-Jürgen Wilbert verbunden ist. "Die derzeitige Kammerspitze wird wohl bedacht das Staffelholz an jene übergeben, die dieses Prinzip überzeugend weiter vertreten", so Scherhag zum Wechsel an der Kammerspitze.
Neben dieser wichtigen Entscheidung für die Handwerkskammer Koblenz standen im Rahmen der Vollversammlung auch die Entwicklung der Baumaßnahmen unter Berücksichtigung und Abwägung sich aktuell bietender Grundstücksoptionen für den Neubau des Zentrums für des Nahrungs- und Gesundheitshandwerke an wie auch ein Austausch zum Zukunftsprofil einer Handwerkskammer: Erfahrungen, Überlegungen, Perspektiven.
Partner in der Fläche
Dazu gehöre auch die Präsenz "in der Fläche und die Unterstützung der Betriebe auf dem Land", die die HwK mit ihrer neuesten, derzeit im Bau befindlichen Bildungs- und Beratungseinrichtung in Ahrweiler sicherstelle. Eine Investition in die dezentrale Stärkung des Handwerks, die durch die Handwerkskammer seit Jahren verfolgt wird und jüngst in Wissen und Cochem konsequent umgesetzt wurde. Auch die Planungen für ein Zentrum in Simmern (Hunsrück) nehmen konkrete Formen an. "Bei all unseren Überlegungen steht der einzelne Betrieb im Vordergrund. Aufgaben bündeln, Stärken ausbauen und Synergien nutzen", so Präsident Scherhag und Hauptgeschäftsführer Wilbert.
Im Herbst 2009 wird sich die Vollversammlung der HwK neu zusammenstellen und auch einen neuen Präsidenten wählen - ein weitere Wechsel in der HwK Koblenz steht damit im kommenden Jahr bevor.