Erneut hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der Handwerksbetriebe auf nunmehr 12.663 erhöht. 89 Handwerksbetriebe mehr zählte die Handwerksrolle, in der alle Betriebe verzeichnet sind. Damit hat sich der Anstieg der Betriebszahlen, wie er sich seit dem Jahr 2004 abzeichnete, deutlich verlangsamt.
Als besonders stabil erwiesen sich im vergangenen Jahr die Betriebe, bei denen der Chef ein "Meister" sein muss. Das Absolvieren der Meisterprüfung sei ein Zeichen für Beständigkeit und Nachhaltig, so Hauptgeschäftsführer Müller in seinen Ausführungen. Die Betriebe der Anlage A schlossen mit einem Plus von 34 Betrieben (oder 0,4 Prozent) ab.
Auch die Berufe der Anlage B1 - das sind die zulassungsfreien Handwerke - konnten mit einem Plus von 116 Betrieben (oder 4,7) gegenüber dem Vorjahr abschließen. Hier scheinen sich die Zahlen der Spitze zu nähern, denn gegenüber den Vorjahren, in denen Steigerungsraten von bis zu 31 Prozent erzielt wurden, war in 2008 das Plus nicht mehr so deutlich.
In den handwerksähnlichen Berufen der Anlage B2 der Handwerkordnung wurde erstmals seit mehr als 15 Jahren ein deutliches Minus von 2,5 Prozent (oder 61 Betriebe) verzeichnet. Hauptgeschäftsführer Müller vermutet, dass sich eine Reihe von Betrieben nunmehr den zulassungsfreien Berufen der Anlage B1 angeschlossen und gewechselt haben.
"Es zeigt sich, dass der Meistertitel ein wichtiges Qualitätsmerkmal im Handwerk ist", stellte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer fest. "Auch wenn in einigen Gewerken der Meistertitel nicht mehr zwingend vorgeschrieben ist, macht es durchaus Sinn, sich der Herausforderung zu stellen." Meisterschüler bekommen vor allem auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt, die zum Führen eines Betriebs von größter Bedeutung sind.
Die drei stärksten Berufe der zulassungspflichtigen Berufe sind mit 1.223 Betriebe (+ 19) der Friseur, gefolgt vom Kraftfahrzeugtechniker mit 772 Betrieben (+11) und den Elektrotechnikern, die mit 757 Betrieben den Stand des Vorjahres stabilisierten.
Die "Top 3" bei den zulassungsfreien Gewerken liegen die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger mit 794 Betrieben (+49) an der Spitze, gefolgt von den Gebäudereinigern (505 Betriebe - +21) und 434 Raumausstattern (+33).
Im handwerksähnlichen Gewerbe dominieren die Kosmetiker mit einem Rückgang auf nunmehr 679 Betriebe vor den 611 Betrieben (+3), die genormte Fertigbauteile einbauen, und den 245 (+4) Änderungsschneidern.
Von den insgesamt 12.663 Handwerksbetrieben beherbergt der Rhein-Neckar-Kreis allein 6.410 (+ 26 gegenüber 2007), und damit mehr als die Hälfte. Auf die Stadt Mannheim entfallen 3.331 Betriebe (+57), gefolgt vom Neckar-Odenwald-Kreis mit 1.791 (-3) und der Stadt Heidelberg mit 1.131 Betrieben (+9).
Das regionale Handwerk beschäftige - so Müller weiter - insgesamt rund 86.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einen Umsatz von 5,62 Milliarden Euro erwirtschaften.
Anmerkung: Alle Zahlen, Daten und Fakten sind zusammengefasst in einer Broschüre, die bei Frau Oser angefordert werden kann.