"Die Handwerker schauen weiterhin optimistisch in die kommenden Monate. Knapp zwei Drittel (63,7 Prozent) rechnen mit einer noch besseren Geschäftslage", so Dieter Müller weiter. Nur verschwindende 8,3 Prozent erwarteten eine schwächere Geschäftsentwicklung. Müller wörtlich: "Der Saldo aus optimistischen und pessimistischen Geschäftsprognosen übertrumpft mit 55,4 Punkten sowohl den Vorjahres- als auch den Vorquartalswert".
Trotz verhaltener Auftragslage bleiben die Betriebe gut ausgelastet. 41,1 Prozent der Handwerker erreichen wieder eine Kapazitätsauslastung zwischen 80 und 100 Prozent, und auch der Anteil der Betriebe, die keine Kapazitätsfreiräume mehr besitzen, habe sich von 10,2 auf 12,9 Prozent erhöht, wusste Müller weiter. Sorge mache ihm allerdings, dass fast jeder vierte Betrieb (23,0 Prozent) die zur Verfügung stehenden Kapazitäten nur zu weniger als 60 Prozent auslasten.
Auf hohem Niveau habe jeder vierte Betrieb (25,5 Prozent) zwar Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Dagegen konnte im zurückliegenden dritten Quartal sogar jeder fünfte Betrieb (21,8 Prozent) die Umsätze steigern, so Müller weiter. "Die Handwerker rechnen allerdings in den kommenden Monaten mit einer Stabilisierung, denn 34,4 Prozent der Befragten sehen einen Umsatzzuwachs und nur 17,9 Prozent einen Rückgang. Somit überwiegt erneut die Zahl der optimistischen Erwartungen", fasste der Hauptgeschäftsführer zusammen.
Im Rahmen der Beschäftigung gab es kaum Bewegung, denn nur 13,6 Prozent der Betriebe stockten ihr Personal auf, während demgegenüber 8,3 Prozent Personal abbaute. Für die kommenden Monate dürfte für die 13,9 Prozent der Unternehmer der Arbeitskräftebedarf steigen, nur der verschwindend geringe Anteil von 0,3 Prozent plane Entlassungen.
Ein besonderes Augenmerk legte Müller auf die Investitionstätigkeit der Betriebe. In den vergangenen drei Monaten hätten 55 Prozent in neue Maschinen und Werkzeuge investiert, und auch in den kommenden Monaten rechne er wieder mit einer hohen Investitionsbereitschaft.
"Die aktuellen Zahlen zeigen, wie schon in der Finanzkrise 2008/2009, dass das Handwerk ein stabilisierender Faktor in der deutschen Wirtschaft ist. Das Handwerk ist nicht so stark von den Ausschlägen der Welt- und Europa-Konjunktur betroffen, wie etwa die exportorientierte Industrie", bilanzierte Müller die vorgelegten Zahlen.
Bezogen auf einzelne Branchen betonte Müller, dass es im Bau- und Ausbauhandwerk gut laufe. Denn die Nachfrage nach energetischen Modernisierungen sorge für gefüllte Auftragsbücher. Dagegen habe es Einbrüche bei den Kfz- und Nahrungsmittelhandwerken gegeben, während sich die Gesundheitshandwerke und auch der Dienstleistungsbereich erholt hätten, resümierte Müller abschließend.
Anmerkung:
Den ausführlichen Konjunkturbericht finden Sie auf der Homepage der Kammer unter www.hwk-mannheim.de unter dem Stichwort "Konjunktur" der Rubrik "Handwerk regional".