Oft wird der Kunde auch vorzeitig zum Kauf neuer Produkte bewegt, da Ersatzteile entweder nicht oder nur sehr teuer zu bekommen sind. So sind z.B. Elektronikprodukte schon lange keine Gebrauchsprodukte mehr sondern Modeprodukte in einem hart umkämpften Markt. Doch gerade bei Elektronikprodukten geht es um wesentlich mehr als nur "en vogue" oder Marktführer zu sein. Jedes neue Produkt verbraucht Ressourcen wie z.B. Edelmetalle, Metalle, Energie und Wasser. Auch das vielgerühmte Recyceln von Elektronikprodukten ist kritisch zu sehen, da zum einen dazu auch wieder Ressourcen verbraucht werden, sei es durch den Transport der Elektronikabfälle als auch durch den Recyclingvorgang. Noch dazu werden diese Abfälle oft nicht sozialverträglich recycelt.
Mittels illegalen Mülltransports gelangen unsere Elektronikprodukte die vor kurzem noch so "en vogue" waren als Wohlstandsmüll nach Asien und Afrika. Die Elektronikprodukte werden von den Menschen in den Entwicklungsländern, auch von Kindern!, völlig ungeschützt auseinandergebaut, Platinen in starke Säuren getaucht, Kabelumhüllungen abgebrannt um das Kupfer zu erhalten. Eine Katastrophe für den Menschen und für die Umwelt!
Es ist an der Zeit, dass Unternehmer und Verbraucher sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden. Als gutes Beispiel gehen viele Handwerksbetriebe voran. Handwerksbetriebe reparieren traditionell Produkte und können dadurch den Lebenszyklus des Produktes um viele Jahre verlängern. Der Radio- und Fernsehtechnikmeisterbetrieb der Firma Richard Steppan GmbH repariert mit Leidenschaft in seinem Betrieb in Heidelberg Elektrohausgeräte wie in "alten Zeiten".
Viele Kunden wissen gar nicht um diesen Service und sind oft sehr erfreut, dass man nicht immer alles gleich wegschmeißen muss, sondern noch mal repariert bekommt. Doch leider werden auch ihm und anderen Handwerksbetrieben oft Grenzen gesetzt.
Die Hersteller bieten zunehmend keine Ersatzteile für die Geräte an oder vertreiben diese sehr häufig nur an Servicepartner. Der Zwang zum Neukauf ist offensichtlich. Mit dem Einzug neuer Lebensstile, bewussterer und nachhaltiger Konsum können alle dazu beitragen, dass den Herstellern Grenzen gezeigt werden und die Wertschöpfung auf ökonomischer, ökologischer und sozialverträglicher Basis in der Region bleibt.