Während im Bereich der energetischen Gebäudesanierung schon jetzt vor allem Bauhauptgewerke und Ausbauhandwerke weit reichende Potentiale erschließen können, eröffnen die Zukunftsmärkte "Erneuerbare Energien" und "Elektromobilität" große Chancen für die Elektro- und SHK-Berufe, Kfz- Handwerk und -Handel, die Fahrradbranche sowie die Zulieferer der Autoindustrie. Allerdings würden die Notwendigkeit der Energiewende und die großen mit ihrer Umsetzung verbundenen Chancen seitens der Unternehmen offenbar nicht ausreichend wahrgenommen, stellt die Studie fest. Der kontinuierliche und langfristige Ausbau der erneuerbaren Energien und der Elektromobilität seien aber elementare Bestandteile des Energiekonzepts der Bundesregierung, mit dem verbindlich festgelegte Klimaschutzziele erreicht werden sollen, betont die Studie. Nicht nur aus diesem Grund sei der bereits beschrittene Pfad faktisch unumkehrbar.
Wenn sich das Handwerk dauerhaft als "Ausrüster der Energiewende" etablieren wolle, sei es notwendig, dass es von der Bevölkerung als potenzieller Auftraggeber als kompetenter Ansprechpartner in diesem Bereich wahrgenommen werde. Auch die betreffenden Handwerke selbst müssten sich stärker mit der Energiewende und ihren Folgen als Auftragnehmer und Dienstleister identifizieren. So bezeichnet die Studie das "integrierte Angebot von Energie- und Mobilitätsdienstleistungen inklusive Wartung und Instandhaltung", also z.B. das Carport mit Photovoltaik- Anlage auf dem Dach zur Aufladung des Elektro-Autos, als ein interessantes Zukunftsfeld, das "eher heute als morgen konkretisiert werden sollte".
Über die tatsächliche Bedeutung von erneuerbaren Energien und Elektromobilität für das Handwerk gibt es aktuell keine verfügbaren Daten. Daher hat die Studie Zahlen aus anderen Quellen herangezogen, z.B. die Strom- und die Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien, um Rückschlüsse auf das Zukunftspotenzial der Energiewende für das Handwerk zu ermöglichen. Danach sind gut 273.000 Handwerksbetriebe in Bereichen tätig, die Bezüge zu den erneuerbaren Energien aufweisen. Wäre nur ein Drittel der Unternehmen tatsächlich in diesen-Märkten tätig, so die Studie des Göttinger Instituts, ergäbe sich bundesweit rein rechnerisch ein Umsatzpotenzial pro Betrieb von rund 610.000 Euro bis 2020.