In der Laudatio betonte Vizepräsident Martin Sättele den handwerklich stringenten Lebensweg des Geehrten. Mit Übernahme des elterlichen Betriebes engagierte sich Alois Jöst auch in seiner Heidelberger Innung, wurde bereits ein Jahr später in den Vorstand gewählt und übernahm 1986 das Amt des Obermeisters, das er erst mit der Wahl zum Kammerpräsidenten im Jahr 2015 abgab.
Sättele zeichnete auch das Engagement von Jöst in der Vollversammlung aus. Hier sitzen 26 Vertreter von Arbeitgebern und 13 Vertreter der Arbeitnehmer und repräsentieren das Handwerk der Region – daher auch das Wort vom „Parlament des Handwerks“. Seit 1989 vertritt Jöst die Interessen des Handwerks in diesem Gremium und folgte 2004 – nach dem Ausscheiden des Heidelbergers Hermann Astor – im Amt des Vizepräsidenten.
Vizepräsident Sättele betonte den „geordneten Übergang nach dem Rücktritt des damaligen Kammerpräsidenten Tschischka“ und lobte vor allem Jösts Mitwirken auf Bundes- wie auch Landesebene. Alois Jöst sei ein „Mann des Handwerks, durch und durch“, sagte Martin Sättele wörtlich. Er habe in den vielen Jahren seines ehrenamtlichen Wirkens die Bodenhaftung nicht verloren. Vielmehr habe er ein Netzwerk geschaffen, das weit über die Kammergrenzen hinaus reiche.
In seiner Laudatio setzte sich Sättele auch mit dem Ehrenamt im Handwerk auseinander. Dabei stärke jeder, der im Handwerk ehrenamtlich wirke, die Selbstverwaltung, eine institutionelle Garantie, die über mehr als zwei Jahrhunderte gewachsen sei.
Selbstverwaltung, so Sättele weiter, biete die Möglichkeit, „unseren Erfahrungsschatz direkt einzubringen“. Selbstverwaltung funktioniere aber nur, wenn man Menschen habe, die sich einbringen und Verantwortung übernehmen. „Dieser Aufgabe hat sich Alois gestellt und in die Pflicht nehmen lassen“, so Sättele wörtlich. Dabei habe Jöst den Dialog gepflegt, weil man nur im Kennenlernen des Gesprächspartners und im Austausch von Meinungen von einander lernen könne. Mit seinem Engagement habe Jöst bewiesen, „dass Du der richtige Mann am richtigen Platz bist. Du hast mit deiner Zukunftsorientierung die Herausforderungen gesehen, die auf das Handwerk warten“, sagte Sättele weiter. „Du warst den Betrieben zugesandt und hast dort Spuren hinterlassen.“
Aus den Händen der beiden Vizepräsidenten erhielt der Mannheimer Kammerpräsident die Goldene Nadel und die Ehrenurkunde, die diese hohe Auszeichnung begleitet.