Der Diplom-Ingenieur galt als Prototyp des innovativen und engagierten mittelständischen Unternehmers.
Aus gesundheitlichen Gründen hatte er das Amt des Kammerpräsidenten zum 31. Juli 2015 aufgeben müssen, die Hoffnung auf eine Genesung erfüllte sich nun leider nicht.
Walter Tschischka, 1949 geboren, lernte zunächst Elektroinstallateur, studierte dann Elektrotechnik, sammelte mehrjährige Erfahrung als Projektingenieur, ehe er ein eigenes Ingenieurbüro für Automatisierungstechnik gründete. Ab 1992 war er geschäftsführender Gesellschafter eines Mannheimer Elektrotechnikunternehmens.
Seine Verdienste lagen neben seiner unternehmerischen Tätigkeit bereits ab 1981 im Ehrenamt. Er war Vorstandsmitglied der Elektroinnung und bis 2003 Vorsitzender der Fachgruppe Elektroinstallation. Auf Landesebene war er ab 1991 Mitglied im Vorstand der Landesinnung und hier Vorsitzender der Landesfachgruppe Elektrotechnik. Diese Funktion übte er seit 1998 auch auf Bundesebene aus.
Von 2004 an war er elf Jahre Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und noch kürzlich zum Ehrenpräsidenten ernannt worden.
Zugleich saß er im Präsidium des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). Ferner war Tschischka in etlichen regionalen und überregionalen Institutionen und Aufsichtsräten aktiv, so bei der Berufsgenossenschaft Feinmechanik und Elektrotechnik, im Präsidium des Deutschen Institutes für Normung (DIN), aber auch bei der VR Bank Rhein-Neckar.
1992 wurde er zum vereidigten Sachverständigen für Elektro- und Automatisierungstechnik der Handwerkskammer bestellt.
Walter Tschischka ließ sich 1998 an die Spitze der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald berufen, wo er insgesamt vier Mal wiedergewählt wurde. Tschischka nahm das Amt an, machte sich als engagierter Vertreter des Handwerks weit über Mannheim und das Kammergebiet hinaus einen Namen.
Er legte größten Wert auf den Ausbau einer qualifizierten Handwerkerausbildung, auch in der kammereigenen Akademie als überbetriebliche Lehrlingsschulung im dualen Ausbildungssystem. Sein Doppel-Präsidentenamt im Kammer- und Verbandsbereich beförderte die Zusammenarbeit der Handwerksorganisationen.
Dieses Engagement wurde anerkannt und gewürdigt, etwa mit dem Ehrenring als höchste Auszeichnung des ZVEH samt Ehrenpräsidentschaft. Der Verstorbene trug seit 2008 das Handwerkszeichen in Gold für sein Engagement im Zentralverband des Deutschen Handwerks und seit 2009 die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg. Für seinen bildungspolitischen Einsatz wurde ihm gar das Bundesverdienstkreuz verliehen.
ZVEH-Präsident Lothar Hellmann hatte bei Tschischkas Ehrung dankbar erklärt, dass er mit seiner Persönlichkeit den deutschen Elektrohandwerken Gesicht und Stimme gegeben und ihnen auf vielen Ebenen politisches Gewicht verschafft habe. Diplom-Ingenieur Walter Tschischka hinterlässt Frau, zwei Kinder und einen Enkelsohn.
Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 29. Dezember um 10.00 Uhr in der Seckenheimer St. Aegidiuskirche und die anschließende Beisetzung auf dem Friedhof Seckenheim im engen Familien- und Freundeskreis statt.