Beim PLW, dem „Praktischen Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks“, haben junge Menschen die Möglichkeit, sich in einem fairen Wettstreit miteinander zu messen. Ausgangsbasis dafür sind je nach Beruf das Gesellenprüfungsergebnis, eine Arbeitsprobe oder ein Gesellenstück, mit dem sie am Wettbewerb zunächst auf Kammerebene teilnehmen. Die Sieger qualifizieren sich für den Landesentscheid. Wer dort gewinnt, kann sich auf Bundesebene behaupten. In diesem Jahr waren 56 Teilnehmer aus dem Gebiet der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald am Start. Sie vertraten 28 Berufe in verschiedenen Fachrichtungen und bildeten damit eine große Bandbreite handwerklicher Schaffenskunst ab. Neben den 28 Kammersiegern gab es elf zweite Kammersieger und sieben dritte Kammersieger.
Darüber hinaus stellt die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald mit Raumausstatterin Pauline Klopsch und Parkettleger Mattis Kryer auch zwei erste Landessieger. Goldschmiedin Julia Schüpf wurde im parallel zum PLW stattfindenden Wettbewerb „Die gute Form – Handwerker gestalten“ erste Preisträgerin in Baden-Württemberg. „Ich darf jedem einzelnen von Ihnen gratulieren“, freute sich Präsident Klaus Hofmann mit den erfolgreichen jungen Handwerkerinnen und Handwerkern. „Schon mit Ihrer Teilnahme am Wettbewerb haben Sie gezeigt, wie viel Ihnen Handwerk bedeutet und dass Sie gerne auf Entdeckungsreise gehen, um Neues auszuprobieren. Es macht mich stolz zu sehen, dass Sie sich in Ihren jungen Jahren mit Ihrem Beruf im Handwerk identifizieren und Lust haben, Ihre Leistung im fairen Wettstreit mit anderen unter Beweis zu stellen.“
Gerade in den Gesellenstücken und in den Arbeitsproben lasse sich die Entwicklung der jungen Menschen nachvollziehen. „Es steckt alles darin, was Sie in Ihrer Ausbildung gelernt haben“, sagte Klaus Hofmann. „Und darüber hinaus noch mehr: nämlich ein Stückchen von Ihnen selbst und natürlich all Ihr Talent.“ Dieses Talent solle im Handwerk gefördert werden, weshalb auch der PLW einen Anreiz dafür biete, mit seiner Leistung noch ein bisschen mehr zu glänzen. Der Präsident ermutigte die Kammersiegerinnen und Kammersieger, ihre Auszeichnung nicht als Endstation zu sehen, sondern als Anfang für eine weitere berufliche Entwicklung. „Nutzen Sie Ihr Talent für weitere Stationen im Beruf“, so seine Aufforderung. „Bilden Sie sich weiter, machen Sie vielleicht den Meister. Momente des Erfolgs, so wie Sie sie jetzt erleben, helfen Ihnen dabei, auch die nötige Anstrengung in Kauf zu nehmen. Sie wissen dadurch schließlich, dass es sich lohnt.“
Die Feierstunde im Technik Museum nahm die Handwerkskammer auch zum Anlass, denen zu danken, die jungen Menschen den Nährboden für ihre berufliche Entfaltung bereiten: den Ausbildungsbetrieben. So erhielten zehn Handwerksunternehmen, die sich im Bereich der Ausbildung besonders verdient gemacht hatten, Auszeichnungen aus den Händen von Präsident Klaus Hofmann und Hauptgeschäftsführer Jens Brandt. Bei der Auswahl der Betriebe standen nicht allein überdurchschnittlich gute Ausbildungsleistungen oder Ausbildungsquoten im Vordergrund. „Wir möchten vor allem auch kontinuierliche Ausbildungsleistungen würdigen“, sagte Klaus Hofmann. „Gerade die Ausbildungsbetriebe, die auch Schwächeren eine Chance geben oder Auszubildende mit schwierigen Voraussetzungen in ihren Reihen integrieren, haben unsere besondere Anerkennung verdient. Sie zeigen, dass Handwerk für jeden einen Platz bietet, wenn man bereit ist, junge Menschen zu fördern, sie an die Hand zu nehmen und an ihren Talenten zu feilen.“
Es gehöre zum Selbstverständnis des Handwerks, dass seine Betriebe schon seit jeher eine große Verantwortung rund um das Thema Ausbildung übernehmen. „Dabei binden sie nicht ausschließlich die Höchstqualifizierten an sich, sondern öffnen Türen für alle Bildungsabschlüsse“, sagte der Präsident. „Das macht ihren Einsatz auch in der Gesellschaft unverzichtbar.“ Trotz aller Sorgen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten engagieren sich Handwerksbetriebe weiter für die Ausbildung und stellen sogar mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung als Lehrlinge nachrücken. „Das ist wirklich großartig“, lobte Klaus Hofmann. „Wenn wir in diesem Rahmen zehn ausgesuchte Ausbildungsbetriebe würdigen, dann soll dies der Ausdruck unserer Anerkennung für ein Engagement sein, das gar nicht hoch genug geschätzt werden kann.“
Einen Beitrag dazu, dass junge Menschen die Berufschancen im Handwerk überhaupt für sich entdecken, leisten Ausbildungsbotschafter. Auch sie wurden im Rahmen der PLW-Feierstunde durch den Präsidenten mit Ehren bedacht. „Für mich ist es eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung Sie von Ihren Berufen und Ihrer Ausbildung berichten“, sagte Klaus Hofmann. „Ich weiß, dass dabei immer wieder der Funke überspringt. Mich hätten Sie jedes Mal sofort eingefangen und für das Handwerk überzeugt.“