Angesichts der bundesweit hohen Studienabbruchquoten von 53 Prozent im Bachelorstudiengang Elektrotechnik und 51 Prozent im Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen sieht Tschischka ein großes ungenutztes Potenzial, vom dem beide Seiten profitieren können, das Handwerk ebenso wie die Studienabbrecher. "Die Berufe im Handwerk haben sich in den letzten Jahren hin zu spannenden Tätigkeiten mit hohem Anspruch entwickelt, beispielsweise der Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik oder auch der Zimmerer", so Tschischka. Und wörtlich: "Das Handwerk bietet verantwortungsvolle Aufgaben und rasche Aufstiegschancen bis hin zum Meister inklusive möglicher Betriebsübernahme." Dennoch würden viele Studienabbrecher lieber andere weniger technikaffine Fächer studieren, als ihren eigentlichen Interessen in einer dualen Ausbildung zu folgen. Tschischka sieht Handlungsbedarf: "Hier müssen wir gemeinsam ansetzen."
Das Handwerk der Region Rhein-Neckar-Odenwald erwarte vom Wissenschaftsministerium und den Hochschulen im Land, die Karriere mit Lehre stärker als bessere Alternative zum Ersatzstudium zu bewerben. Das Handwerk sei im Gegenzug grundsätzlich bereit, Vorleistungen aus dem Studium auf die Ausbildung anzurechnen.