Die Indikatoren klingen verheißungsvoll. Die Zahl der weiblichen Berufseinsteigerinnen im Handwerk erhöhte sich im vergangenen Jahr um 13,1 Prozent. Immer mehr Meisterprüfungen werden von jungen Frauen abgelegt. Alleine in 2007 bestanden in der Region Stuttgart 150 Gesellinnen die Meisterprüfung. "Damit hat das Handwerk Jahr für Jahr ein großes Potential an qualifizierten und berufserfahrenen Frauen, die für eine Betriebsnachfolge hervorragend geeignet wären", folgert Munkwitz. Mit einer soliden Vorbereitung könnten die Chancen der Selbstständigkeit ergriffen, Probleme gemeistert und trotz der wirtschaftlichen Probleme in vielen Bereichen mögliche Risiken kalkuliert und vermieden werden.
Kammerchef Munkwitz rät, sich vor dem Weg auf den Chefsessel intensivst beraten zu lassen. Neben dem Starter-Center gehört die Beratung von Betriebsnachfolgern und Übergebern zum breiten Serviceangebot der Handwerkskammer Region Stuttgart. Die betriebswirtschaftliche Beratung umfasst die Analyse und Bewertung des Betriebs, die Unterstützung beim Erstellen des Geschäftsplans, Tipps für die Finanzierung sowie bei Rechtsfragen. Auch Sprechtage mit Förderinstituten wie der L-Bank und der Bürgschaftsbank helfen weiter.
Der bundesweite Aktionstag mit seinem Motto "Nachfolge ist weiblich!" unter Federführung des Bundesfamilien- und Bundeswirtschaftministerium und in Zusammenarbeit mit der bundesweiten gründerinnenagentur bag konzentriert sich darauf, mehr Nachfolgerinnen bei einem anstehenden Generationswechsel im Betrieb zu gewinnen. Von einer gesicherten Übernahme hängen letztlich Arbeitsplätze ab: Mit 94,5 Prozent aller Unternehmen bildet der Mittelstand die Säule der deutschen Wirtschaft und ist damit ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder.