Das neue Netzwerk ist die Fortsetzung der Arbeit der Euro Info Centres und des Innovation Relay Centers in Baden-Württemberg. Jetzt gehören sieben Industrie- und Handelskammern, das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, das Steinbeis-Zentrum sowie Handwerk International zum Konsortium. Die Federführung liegt bei Handwerk International, der gemeinsamen Außenwirtschaftsabteilung der acht baden-württembergischen Handwerkskammern. Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk. Ebenso werden Dienstleister, Universitäten und Forschungseinrichtungen angesprochen.
Zu den Hauptaufgaben gehören neben der Sensibilisierung zur Außen-wirtschaft die professionelle Beratung und Information zur Internationalisierung. Reichhold: "Wer ins Ausland will, muss die EU-Rechtvorschriften kennen, die Normen oder technische Regeln." Im Bereich der Innovation gehe es um den Austausch und die Adaption von Forschungsergebnissen. "Hier erwarten wir uns lösungsorientierte Ansätze im Bereich Technologietransfer durch Universitäten und Forschungseinrichtungen." Durch den Aufbau technologischer Partnerschaften zwischen KMU’s könne aus den Investitionen in die Forschung rasch Profit geschöpft werden. "Die Herausforderung ist, die passenden Partner zu finden."
Damit Europa nicht zur Einbahnstraße wird
Der nun leichter mögliche Zugang zu EU-Projekten und Finanzierungsmöglichkeiten werde sich für Unternehmer hoffentlich bald rechnen. "Allzu oft sind Unternehmen nicht richtig über die vielen verschiedenen Finanzierungsquellen in der EU – etwa regionale, soziale, Forschungs- oder Umweltzuschüsse informiert, zu denen sie durchaus Zugang hätten. Diese Lücke wird geschlossen", sagte Kammerpräsident Reichhold mit Blick auf die Vorzüge des Netzwerks. Fortgeführt werden sollen die bewährten Kontakt- und Kooperationsbörsen zur Auslandsmarkterschließung.
Für die Entscheidungsträger in Brüssel fungiere das Netzwerk als in beide Richtungen offener Kommunikationskanal. Er solle die Unternehmer und die Entscheider miteinander verbinden. "Europapolitik darf keine Einbahnstraße sein - die Kommission erwartet gerade aus einem exportstarken Bundesland Rückmeldungen über bestehende Hemmnisse beim Marktzugang oder auch bei den Möglichkeiten des Bürokratieabbaus", erklärte Rainer Reichhold.
Die Europäische Kommission hat eine Förderung in Höhe von 3,8 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre zugesagt.