Aber auch in diesem Jahr gingen etliche Betriebe bei der Azubisuche leer aus, viele Lehrstellen blieben unbesetzt. Zwar hat die Handwerksausbildung in den letzten Jahren an Attraktivität bei den Schulabgängerinnen und Schulabgängern gewonnen, die Anzahl derer, die ins Handwerk drängt, ist bei Weitem zu gering, um die Nachfrage nach gut ausgebildeten Handwerkern zu decken. Während es immer weniger Handwerkerinnen und Handwerker gibt, gibt es aber immer mehr Arbeit für diese. Wer noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen möchte, hat deshalb gute Aussichten auf einen Ausbildungsplatz. Auch Last-Minute-Bewerber, Kurzentschlossene und Nachzügler haben gute Chancen, sich eine Ausbildungsstelle zu sichern. In der Lehrstellenbörse der Kammer sind noch 364 freie Ausbildungsplätze in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb zu finden.
“Heutzutage wird das Handwerk von vielen Jugendlichen als attraktive Berufsoption angesehen. Eine praxisorientierte Ausbildung, vielfältige Karrieremöglichkeiten, gute Beschäftigungsaussichten, eine sinnstiftende Arbeit und attraktive Verdienstmöglichkeiten machen Handwerksberufe zu einer guten Wahl”, sagt Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. Vor allem klimarelevante Berufe seien bei den Jugendlichen beliebt. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien langfristige Herausforderungen, die in Zukunft verstärkt an Bedeutung gewinnen würden. Diese Berufe erforderten innovative Lösungen und kreative Ansätze, vor allem aber praktische Fähigkeiten, so Herrmann. “Die Installation einer Solaranlage, der Wärmepumpe oder einer Wallbox erfordert Know-how im Bereich erneuerbarer Energien, Heizungstechnik oder Elektrotechnik.”
In der Rangliste der beliebtesten Ausbildungsberufe konnten die Kraftfahrzeugmechatroniker, die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und die Zimmerer erneut punkten, in einigen Berufen der Bau- und Ausbaugewerke ging die Bewerberzahl zurück.
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