"Die Jungmeisterinnen und Jungmeister haben mit dem erfolgreichen Abschluss einer anspruchsvollen Weiterbildung im besten Sinne Unternehmergeist bewiesen ", sagte Kammerpräsident Joachim Möhrle. "Sie haben Durchsetzungsvermögen und Leistungswillen gezeigt, um ein hoch gestecktes Ziel zu erreichen. Sie können mit Recht stolz auf sich sein. Die Handwerkskammer Reutlingen ist es mit ihnen."
Den Nachwuchskräften stünden nun alle Wege offen, betonte Möhrle. Anders als so manchem ihrer Altersgenossen, die sich für eine akademische Ausbildung entschlossen haben. "Denn wenn Sie einen Ausbildungsmeister suchen, können Sie froh sein, wenn drei Bewerbungen eingehen." Dies zeige, wie attraktiv die berufliche Weiterbildung auch heute noch sei.
Möhrle, für den es die letzte Meisterfeier im Präsidentenamt war, appellierte an die Absolventen, Selbstbewusstsein zu entwickeln und sich in Politik, Gesellschaft und in den Handwerksorganisationen zu engagieren. "Ich fände es gut, wenn einer von Ihnen in einigen Jahren für das Präsidentenamt kandidieren würde."
352 frischgebackene Meisterinnen und Meister aus 15 Gewerken erhielten unter großem Applaus ihrer Kollegen, Familien und Freunden ihre Meisterbriefe. Auch in diesem Jahr wurden wieder alle Absolventen namentlich genannt und auf die Bühne gebeten. Vizepräsident August Wannenmacher und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert überbrachten die Glückwünsche der Handwerkskammer.
Für kurzweilige Unterhaltung sorgten die Modeschule Metzingen mit einer Modenschau und das Duo "Junge Junge!". Die mit internationalen Preisen ausgezeichneten Zauberkünstler aus Reutlingen verstanden es, mit einer bunten Mischung aus "Comedy, Magie und nachhaltigen Gedanken" ihr Publikum zu begeistern. Durch das rund zweieinhalbstündige Programm führte Steffi Renz. Die Reutlinger Journalistin und Moderatorin stellte die Jahrgangsbesten der einzelnen Gewerke in Kurzinterviews vor.
Sechs Jungmeisterinnen und Jungmeister des Jahrgangs 2014 hatten ihre Prüfungen mit einem Durchschnitt von besser als 2,0 abgelegt. Sie erhielten als Anerkennung von den Fischerwerken in Waldachtal und dem Versorgungswerk des Handwerks im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen gestiftete Geldpreise von insgesamt 3.000 Euro. Der Hauptpreis in Höhe von 1.000 Euro ging an Antje Kowalski. Die Maßschneiderin aus Pforzheim, die kürzlich umgezogen ist, will den Gewinn dazu nutzen, "ein paar Baustellen" zu beseitigen.
Zum Abschluss ergriff Daniel Recke das Wort. Der Meister im Feinwerkmechaniker-Handwerk aus Egenhausen sprach in diesem Jahr das traditionelle Grußwort. Strapaziös sei sie gewesen, die Zeit im Vorbereitungskurs. Doch der Einsatz habe sich gelohnt. Recke, der zurzeit als Ausbilder tätig ist, sieht die Jungmeister in der Pflicht, für das Handwerk und die duale Ausbildung zu werben. "Es gilt junge Leute zu motivieren und für unsere Berufe zu begeistern."