Technik hat es Markus Mühleisen schon immer angetan. Bereits als Jugendlicher assistierte er seinem Onkel bei der Reparatur von Mofas und Mopeds, kam auf den Geschmack und begann nur kurze Zeit später, sich auf eigene Faust mit motorisierten Zweirädern zu beschäftigen, vorzugsweise mit der Restauration älterer Modelle. Was ihn daran begeistert, erklärt Mühleisen so: „Man kann moderne mit alter Technik kombinieren und so das Ganze verbessern.“
Die Berufswahl hat ihm kein Kopfzerbrechen bereitet. Nachdem er bei einer Bildungsmesse in Reutlingen mit Auszubildenden der Firma Menton gesprochen hatte, stand für ihn schließlich fest, wo er sich bewerben wird. Der angehende Kfz-Mechatroniker spricht mit Begeisterung von seinem Ausbildungsalltag, der abwechslungsreich und anspruchsvoll zugleich sei. „Moderne Fahrzeugtechnik ist komplex, weil viele elektronische Komponenten dazugehören. Man ist jeden Tag gefordert.“ Dies gelte besonders für seine Spezialisierung auf Elektro- und Hybrid-Antriebe, fügt Mühleisen hinzu.
Thomas Armbruster, Kaufmännischer Leiter bei Menton, schätzt seinen engagierten Auszubildenden. „Herr Mühleisen besitzt technisches Verständnis sowie handwerkliches Geschick, ist motiviert und immer aufgeschlossen für Neues.“ Das schlägt sich auch in den Zeugnissen nieder. Die ersten beiden Jahre auf der Berufsschule schloss Mühleisen jeweils mit der Bestnote 1,0 ab. Auch im Kollegenkreis, so Armbruster, sei er wegen seiner Umsicht und Zuverlässigkeit geschätzt.
In seiner Freizeit widmet sich Mühleisen nach wie vor seiner Leidenschaft, repariert und restauriert betagte Mofas und Mopeds und scheut auch längere Anfahrten nicht, um sich auf Messen mit Gleichgesinnten auszutauschen und seltene Teile aufzustöbern. Den notwendigen Kontrast zu so viel Technik findet er in der Musik. Mühleisen spielt Klavier und Akkordeon und singt bei den Rottenburger Domsingknaben. Außerdem engagiert der ausgebildete Rettungssanitäter sich im Vorstand des Jugendhauses Seebronn.
Die 1927 gegründete Hermann Menton GmbH & Co. KG gehört zu den traditionsreichen Familienunternehmen in der Region. Aus- und Weiterbildung haben bei dem Vertragspartner der Marken BMW und MINI, der an den Standorten Reutlingen, Tübingen und Münsingen tätig ist, seit jeher einen hohen Stellenwert. Menton setzt auf selbst ausgebildete Fachkräfte. Viele Mitarbeiter, auch in der Leistungsebene, sind Eigengewächse, die ihre berufliche Laufbahn als Auszubildende des Unternehmens begonnen haben.
Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, wies bei der Übergabe der Ehrenurkunde und einem Geldpräsent an Markus Mühleisen darauf hin, dass der Betrieb immer ein gehöriges Stück zu guten Ausbildungsleistungen mit beitrage. Auszubildende der Firma Menton seien regelmäßig in den Siegerlisten des Praktischen Leistungswettbewerbs zu finden.
Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“, so Herrmann weiter, solle aber auch der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. „Schön wäre es, wenn auf diesem Weg ein Ansporn für andere geschaffen werden könnte, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen.“
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen.
Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den über 13.600 Handwerksbetrieben zurzeit rund 5.000 Lehrlinge ausgebildet.