„Ich habe das Gefühl, etwas Sinnvolles zu leisten. Das erfüllt mich.“ Immanuel Wehle hat gefunden, was die meisten jungen Menschen sich von einer Ausbildung wünschen. Während seines Freiwilligen Sozialen Jahrs, das er nach Abschluss der Mittleren Reife in der Ganztagesbetreuung einer Grundschule absolvierte, wurde er durch eine Kollegin auf den Beruf des Bestatters aufmerksam. Wehle informierte sich ausführlich über Anforderungen und Tätigkeiten. Nach einem Praktikum in seinem heutigen Ausbildungsbetrieb stand der Entschluss fest.
Was ihm am Beruf gefällt, unterscheidet sich nicht von dem, was Auszubildenden in anderen Berufen wichtig ist: es geht um die Vielfalt der Tätigkeiten, die Möglichkeit, Verantwortung übernehmen zu können, ein gutes Ergebnis und die positive Rückmeldung der Kunden. „Man muss mit Bedacht und Sorgfalt arbeiten, um einen würdigen Rahmen für den Abschied eines Angehörigen zu schaffen“, sagt Wehle. Er begleitet am liebsten Trauerfeiern, kümmert sich gemeinsam mit Gärtnern um Dekoration und Blumenschmuck und übernimmt natürlich auch die zahlreichen Arbeiten im Vorfeld, von der Überführung der Verstorbenen über das Waschen und Ankleiden bis zum Einbetten im Sarg. Die hygienische Versorgung der Toten, die für viele vermutlich die größte Herausforderung in seinem Beruf darstellt, bezeichnet er als „eine tolle und ehrenwerte Aufgabe“. Auch das Ausheben der Gräber übernimmt Wehle gerne. Hingegen macht er um die anfallenden Büroarbeiten, die organisatorischen und verwaltungstechnischen Fragen, gerne einen großen Bogen. Er fühle sich im Außendienst auf dem Friedhof und in der Trauerhalle wohler.
„Immanuel ist ein aufgeweckter und engagierter junger Mann, übernimmt bereits heute Aufgaben einer ausgelernten Kraft und erledigt diese zu 110 Prozent“, sagt Dennis Friedrichson. Er sei einfach mit dem Herzen bei der Sache, fleißig und wissbegierig. Besonders lobt der geprüfte Bestatter die persönliche Reife seines Auszubildenden. Mit Ruhe und Einfühlungsvermögen trete Wehle den Angehörigen gegenüber und finde die richtigen Worte, betont Friedrichson. „Wir freuen uns auf die restliche Ausbildungszeit und hoffen, ihn auch danach weiterhin im Team zu haben.“
Immanuel Wehle, der sich rege für Politik und Geschichte interessiert, sich aber auch gerne mit Freunden zum Fußballabend vor dem Fernseher versammelt, hätte nichts dagegen. Er fühlt sich wohl in dem Rottenburger Familienbetrieb. Seine aktuellen Pläne beschreibt er so: „Ich möchte meine Ausbildung vernünftig abschließen, mich dann fortbilden und gerne mehr Verantwortung übernehmen.“
Unter dem Motto „Tradition bewahren – neue Wege gehen“ bietet das seit 1969 in Rottenburg ansässige Bestattungsinstitut Friedrichson sämtliche Dienstleistungen rund um die Bestattung, Vorsorge für den Todesfall und Begleitung von Trauernden an. Der zertifizierte Fachbetrieb mit neun Mitarbeitern, darunter zwei Auszubildenden, verfügt über zeitgemäß ausgestattete Versorgungs- und Aufbewahrungsräume und moderne Präsentations- und Büroräume. Mittlerweile in der fünften Generation tätig, investiert das Familienunternehmen ebenfalls in die Digitalisierung. Seit vergangenem Jahr gibt es ein Online-Kunden-Center. Hinterbliebene können dort beispielsweise Versicherungen, Abonnements und Online-Accounts per Mausklick ab- oder ummelden, den Druck von Traueranzeigen und -karten auf den Weg bringen und weitere Dienste online nutzen.
Bestattungsinstitut Friedrichson
Bertha-Benz-Straße 4
72108 Rottenburg
www.bestattungen-friedrichson.de
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen. Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“ soll der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. Sie dient als Ansporn für andere, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den 13.700 Handwerksbetrieben zurzeit über 4.500 Lehrlinge ausgebildet.