Berufswahl hat häufig mit Vorbildern zu tun. Bei Luca Friedrich war es sein älterer Bruder Mika, der sein Interesse auf den Anlagenmechaniker lenkte. „Mich hat beeindruckt, was man mit Fleiß und Spaß an der Arbeit alles erreichen kann“, sagt Luca. In zwei einwöchigen Praktika, eines im Betrieb, in dem Mika damals seine Ausbildung machte, eines in seinen heutigen Ausbildungsbetrieb, machte er sich ein genaueres Bild vom Beruf und den Anforderungen. Was für ihn dabei wichtig war, formuliert er so: „In beiden Praktika konnte ich verschiedene kleine Aufgaben selbständig erledigen und damit herausfinden, ob es passen könnte. Allein mit bloßem Zuschauen geht das nicht.“
Das Machen begeistert ihn nach wie vor, nicht zuletzt, weil sich der Ausbildungsalltag in seinem Beruf äußert abwechslungsreich gestaltet. Mal werden Kessel oder Thermen getauscht, mal geht es um einen Umbau im Sanitärbereich. Auch bei anspruchsvollen Badprojekten, die individuell nach Kundenwunsch geplant und umgesetzt werden, ist der Auszubildende bereits im Einsatz. Auf die jeweilige Fachrichtung komme es gar nicht so an, betont Friedrich, wichtig sei die Vielfältigkeit und natürlich das Ergebnis. „Trotz aller Unterschiede geht es ja immer darum, ein hochwertiges, funktionales Resultat abzuliefern. Wenn wir das geschafft haben, das ist schon ein gutes Gefühl.“
Firmenchef Michael Müller ist voll des Lobes für seinen Auszubildenden. „Seine Arbeiten auf der Baustelle sind makellos. Das Zeugnis der Berufsschule besteht ausschließlich aus Einsen, auch bei der Überbetrieblichen Ausbildung schneidet Luca immer überdurchschnittlich ab.“ Er zeichne sich durch Interesse und Engagement aus und sei ein echter Teamplayer, der von allen Monteuren und Technikern geschätzt werde. „Luca ist für sein Alter schon sehr selbständig“, bescheinigt der Diplom-Ingenieur dem jungen Mann und nennt ein Beispiel: Um die Ausnahmegenehmigung, den Weg zur Arbeit ohne Begleitung mit dem Auto fahren zu dürfen, kümmerte sich der damals 17-Jährige allein.
Im Juni steht für Friedrich die Gesellenprüfung an, dank seiner Leistungen ein halbes Jahr früher als in der Ausbildungsordnung vorgesehen. Über seine berufliche Zukunft hat er konkrete Vorstellungen. Erst einmal will er praktische Erfahrungen sammeln, dann unbedingt die Weiterbildung zum Kältemitteltechniker in Angriff nehmen, ganz wie sein Bruder Mika, der ebenfalls den Techniker und inzwischen seinen Meister gemacht hat. „Im SHK-Handwerk gibt es so viele technische Entwicklungen. Das ist genau mein Ding, und ich möchte natürlich am Ball bleiben und mich in einem zukunftsfähigen Bereich spezialisieren.“
In seiner Freizeit darf es für den begeisterte Sportler, der gerne im Studio arbeitet und lange Strecken auf dem Fahrrad zurücklegt, dann auch mal etwas traditioneller zugehen. Der gebürtige Hesse ist aktives Mitglied der Kerbeborsch Engenhahn, die das jährliche große Sommerfest der Gemeinde, die Kerb, auf die Beine stellen.
Die Erich Müller GmbH ist ein traditionsreicher Familienbetrieb. 1907 als Ein-Mann-Flaschnerei gegründet, hat sich das Unternehmen zu einem Dienstleister, der von Sanitärarbeiten über moderne energieeffiziente Heizungs- und Lüftungstechnik bis hin zum Smart Home sämtliche Facetten der Energie- und Gebäudetechnik abdeckt. Zu den Kunden zählen neben Privathaushalten, öffentliche Auftraggeber sowie Gewerbe, Industrie, Hotellerie und Gastronomie. Das in vierter Generation geführte Familienunternehmen beschäftigt 50 Mitarbeiter, darunter vier Meister verschiedener Gewerke, jeweils zwei Techniker und Ingenieure sowie fünf Auszubildende, die Projekte im gesamten Bundesgebiet realisieren. Seit jeher spielt die Ausbildung eine wichtige Rolle. In den vergangenen zwei Jahrzehnten bildete das Unternehmen 47 junge Menschen aus.
Erich Müller GmbH
Carl-Zeiss-Straße 7
72250 Freudenstadt
www.heizung-mueller.de
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berfsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen. Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“ soll der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. Sie dient als Ansporn für andere, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den 13.800 Handwerksbetrieben zurzeit über 4.300 Lehrlinge ausgebildet.