In seinem Job als Rettungssanitäter im FSJ kam Lukas Bader öfter mit Brillinger in Kontakt. Doch die Entscheidung, eine Ausbildung zum Orthopädietechnik-Mechaniker zu machen fiel erst auf der Berufsinformationsmesse Binea in Reutlingen, als er am Stand des Orthopädietechnik-Unternehmens vorbeikam. „Die Mischung aus Handwerklichem und Medizinischem gefiel mir, also beschloss ich, mich dort zu bewerben“, so der Auszubildende. „Ein Glücksgriff im Nachhinein, denn hier stehe ich nicht nur an der Werkbank, sondern arbeite direkt mit und am Menschen. Diesen Kontakt habe ich als Sanitäter schon gemocht.“ Kein Tag gleicht in der Ausbildung dem anderen, aktuell arbeitet Lukas Bader in der Abteilung der Bandagisten und der Rumpforthetik – in diesem Bereich wird er auch seine Gesellenprüfung ablegen. Er hilft dort bei der Anfertigung und Fertigstellung von Korsetten, ist aber auch bei der Beratung und den Kundengesprächen mit dabei. Spaß macht ihm vor allem das Gestalterische. „Einen Bogen würde ich am liebsten um das Schleifen eines Sohlenausgleichs machen. Das finde ich nicht so prickelnd und habe überhaupt kein Händchen dafür“, so der 23-Jährige. Dabei stapelt er tief, denn seine Leistungen in der Schule sind in der Theorie und der Praxis erstklassig. Ausbilderin Michaela Baumann: „Wenn Lukas nächstes Jahr seine Prüfungen macht, dann bin ich sicher, dass er diese mit einer 1 vor dem Komma ablegt und einen sehr erfolgreichen Gesellenbrief vorweisen kann.“
Die freundliche Art und der aufgeschlossene Charakter des Auszubildenden tragen erheblich zum guten Arbeitsklima bei Brillinger bei. Nicht verwunderlich also, dass Lukas Bader Azubi-Sprecher der Firma ist und Ansprech-partner für Auszubildende und Ausbilder gleichermaßen. Darüber hinaus engagiert er sich als Ausbildungsbotschafter der Handwerkskammer Reutlingen, um junge Menschen für den Beruf des Orthopädietechnik-Mechanikers zu begeistern und den Bekanntheitsgrad seines Berufes zu steigern.
Nach seiner Ausbildung möchte der junge Mann, der in seiner Freizeit viel Sport macht und leidenschaftlich gerne fotografiert, in der Abteilung für Badagistik und Rumpforthetik arbeiten, sich weiterhin gut einbringen und sich in diesem Bereich fortbilden. „Mein Ziel ist es, den Meister zu machen, um später auch junge Menschen auszubilden und ihnen die Kenntnisse und Fertigkeiten weiterzugeben, die auch ich hier beigebracht bekommen habe.“
Brillinger Orthopädie wurde 1922 gegründet und beschäftigt heute mehr als 270 Mitarbeiter an sieben Standorten, darunter 25 Auszubildende. Aus dem einstmals kleinen Sanitätshaus mit Klinikwerkstatt ist ein innovatives Dienstleistungsunternehmen für die Gesundheit geworden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Spezialisten in den Bereichen der Orthopädie-Technik der Orthopädie-Schuhtechnik, der Arm- und Silikontechnik, der Rehabilitationstechnik, im Home-Care, dem Sanitätsfachhandel und in der Verwaltung. Handwerkliches Können ist immer noch die Basis für die Herstellung der High-Tech-Prothesen, Orthesen und anderer Hilfsmittel, die Anwendung neuester Technologien und Produkte ermöglicht orthopädische Versorgungen auf höchstem Niveau. Externe Fortbildungen und interne Schulungen in hauseigenen Seminarräumen halten die Mitarbeiter auf dem neuesten medizinischen Wissensstand.
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen.
Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“ soll der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. Sie dient als Ansporn für andere, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den 13.500 Handwerksbetrieben zurzeit rund 5.000 Lehrlinge ausgebildet.