Schauplatz der Kunstaktion ist eine ca. 1000 Meter lange, 10 Meter breite Eichenallee, die von Neustadt a. Rbge. kommend direkt auf das Gutshaus zuläuft. Jeder Künstler erhält 100 Meter des Weges zu seiner freien Verfügung und Gestaltung. Große Holztore unterteilen die Allee und markieren die Übergänge zum benachbarten Natur-Atelier.
Keiner der Wegeabschnitte ist wirklich gleich: Bei genauer Betrachtung fallen typische Details ins Auge, auf die Künstler wie Erik van Hoorn, Lizzy Mayrl oder das Atelier LandArt aus Hannover entsprechend ihrer persönlichen Sicht- und Arbeitsweisen reagieren können und sollen.
Am siebten Tag werden die entstandenen Kunstinstallationen dann präsentiert. Die ganztägige Vernissage beginnt am Sonntag, 30. September 2007, um 11.00 Uhr, mit einem Grußwort von Doris Klawunde, stellvertretende Regionspräsidentin. Eine Einführung gibt Dr. Lucia Grosse-Bächle (Institut für Landschaftsarchitektur der Leibniz Universität Hannover). Zur Ausstellungseröffnung werden auch die dem Park zugewandten historischen Wohnräume für die Besucher geöffnet. Den Klang zur Kunst steuert der in Berlin lebende Atari-Computersoundartist Jeremy Clarke bei. Er bespielt die „Sweet Area“ im Surroundsound 4.0.
Bis zum 28. Oktober ist die Kunstallee für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Informationen geben Mitglieder des Vereins KulturGut Poggenhagen e.V., Zirkuswagen auf dem Gutsgartengelände
Das KulturGut Poggenhagen
Das Gut Poggenhagen ist ein bis heute landwirtschaftlich geführter Gutshof wenige Kilometer südlich von Neustadt am Rübenberge, nordwestlich in der Region Hannover gelegen. Die heute noch in ihrer Grundstruktur erhaltene Gutsanlage wurde in den Jahren 1706 bis 1726 von Christian Wilhelm von Campen, General der hannoverschen Infanterie, geschaffen. In seiner wechselvollen Geschichte hat das Gut mehrfach den Besitzer gewechselt und wird heute in der zweiten Generation durch die Familie Harms geführt.
Seit dem Jahr 2004 wird das Gelände des Gutes im Rahmen kultureller Veranstaltungen genutzt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hervorzuheben sind die Sommerfestivals Heimat04, Heimat05 sowie Paradies06, die mit ihrem vielfältigen kulturellen Spektrum bereits ihr Publikum in der Region Hannover gefunden haben. Um die Arbeit im kulturellen Bereich in der Zukunft zu intensivieren, wurde Anfang 2007 der gemeinnützige Verein KulturGut Poggenhagen e.V. gegründet.
Das KulturGut und die Gartenregion Hannover
Als ein Ort für Kunst und Kultur soll der ehemalige Gutspark Poggenhagen in seiner historischen Struktur wieder hergestellt, alte Sichtachsen, Wegeverbindungen, Solitärbäume und Gartengebäude sichtbar gemacht werden. In Vorbereitung auf das Aktionsjahr „Gartenregion Hannover 2009“ findet hier seit 2006 die Veranstaltungsreihe „7 Tore“ statt. Sie soll dazu beitragen, die Aufmerksamkeit und Wertschätzung für den alten Gutspark zu erhöhen und durch die künstlerischen Interventionen eine Diskussion über die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten anzustoßen.
„7 x 100 Meter“: die Künstler In einem Auswahlverfahren (öffentliche Ausschreibung, Bewerbungsphase und Auswahl durch ein Auswahlgremium) wurden sieben Künstlerinnen und Künstler für die Teilnahme ausgewählt. Die Grundlage für die Auswahl dieser Künstler waren von ihnen bereits realisierte Arbeiten mit eindeutigem Landschaftsbezug.
In Poggenhagen sind mit Installationen (Arbeitstitel) dabei Jan Philipp Scheibe (Hamburg) mit „Waldbaustelle“
Marcus Jansen (Leipzig) mit „Zaungäste“
Ingrid Schütz (Stuttgart) mit „Märchenwald“
Erik van Hoorn (Tienhoven, Holland) mit „Baumkegel“
Lizzy Mayrl (Peigarten, Österreich) mit „Zebrastreifen“
Mathias Lehmann (Dresden) mit „Linie“
Wolfgang Buntrock/Frank Nordiek (Atelier LandArt/Hannover) mit „Vorhang“
Das Septett wird in der Aktionswoche auf dem Gut Poggenhagen arbeiten und leben.
„7 x 100 Meter“: das Rahmenprogramm
Ein wichtiges Anliegen des KulturGuts Poggenhagen ist die Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner der Umgebung in die kulturellen Aktivitäten des Vereins. Aus diesem Grund wird es rund um das Projekt „7 x 100 Meter“ ein kleines Rahmenprogramm geben:
In der Woche der Realisierung der Installationen soll der Entstehungsprozess der künstlerischen Arbeiten auch für Außenstehende erlebbar gemacht werden. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die Künstler bei ihrer Arbeit im Gelände zu besuchen und sich ein Bild von der Entstehung der Arbeiten zu machen.
Um direkte Fragen mit den Künstlern zu diskutieren, findet am 27. September 2007, um 19.00 Uhr, auf dem KulturGut ein moderiertes Künstlergespräch mit allen beteiligten sieben Akteuren statt.
Workshop Land Art
Die Kunstrichtung Land Art ist wie keine andere geeignet, sich auf spielerische Weise Natur und Landschaft zu nähern. Deshalb ist das Projekt „7 x 100 Meter“ auch Anlass für die Meisterklassen der Floristen und Landschaftsbauer der Justus-von-Liebig-Schule der Region Hannover einen Workshop auf dem Gelände des KulturGutes Poggenhagen durchzuführen. Ausgangspunkt eigener künstlerischer Arbeiten von Workshop-Teilnehmern werden Betrachtungen zu den Arbeiten der am Projekt 7x100 Meter beteiligten Künstlern sein. Der Workshop findet statt von 9. bis zum 11. Oktober 2007.
Ausstellungsort: KulturGut Poggenhagen, Gut Harms 4, 31535 Neustadt a. Rbge. (S-Bahnlinie S 2 in Richtung Nienburg bis Bf. Poggenhagen)