In den nächsten Wochen werden sich die Passanten in der hannoverschen Innenstadt mit einem ungewöhnlichen Gefährt konfrontiert sehen: Statt konventioneller Transporter beliefert ein sogenannter „Micro-Carrier“ mit Elektromotor die Geschäfte in der Fußgängerzone mit Post-Paketen. Der Fahrer lenkt die Zugmaschine dabei im Stehen. Seine Ware nimmt er in der Kröpcke-Tiefgarage auf. Umgeladen wird von einem 3,5-Tonner, der dort seinen Standplatz hat.
Die neue Art des Lieferverkehrs ist Teil eines europäischen Forschungsvorhabens. Das Projekt FIDEUS (Freight Innovative Delivery of goods in European Urban Spaces) stellt die Region Hannover in eine Reihe mit Barcelona und Lyon, die ebenfalls an dem Feldversuch teilnehmen. FIDEUS will durch verbesserte Logistik-, Umschlags- und Transportprozesse einen Beitrag zur Minderung von Verkehrs- und Emissionsbelastungen in den Städten leisten. Der Versuch, die Paketzustellung in der Innenstadt umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten, läuft noch bis Mitte Oktober.
Kooperationspartner im Forschungsprojekt FIDEUS sind neben Fahrzeugherstellern (Renault, Fiat, IVECO), Logistikunternehmen (DHL, TNT) und wissenschaftlichen Einrichtungen (Fraunhofer Institut, University of Westminster) die Städte und Regionen Lyon, Barcelona und Hannover. Die Region Hannover wurde von der EU als Projektpartner ausgewählt, da die Landeshauptstadt und die Region Hannover seit langem die Entwicklung und Umsetzung neuer Verkehrs- und Logistikkonzepte unterstützen. Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre und wird von der Europäischen Union im 6. Rahmenprogramm kofinanziert. Der Projektabschluss ist für Frühjahr 2008 geplant.
Bei der Belieferung innerstädtischer Bereiche, insbesondere mit kleinteiligen Gütern und Waren, kommt es einer Häufung unterschiedlicher Konflikte. „Just-in-time-Verkehre“ und stetig wachsende Sendungsmengen in Verbindung mit. zeitlich eingeschränkten Zufahrtsmöglichkeiten und wenig flexiblen Warenannahmezeiten führen in den Fußgängerzonen zeitweise zu erheblichen Verkehrsbelastungen. Damit verbunden sind auch ökologische Belastungen, Störungen des Einkaufkomforts, Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit, verminderte Aufenthaltsqualität, mögliche Behinderungen des öffentlichen Nahverkehrs und damit insgesamt eine abnehmende Attraktivität einzelner Geschäftsbereiche.
Darüber hinaus führen starke Oberflächenbelastungen in einigen Bereichen zu umfangreichen Pflasterschäden, deren Beseitigung regelmäßig hohe Kosten verursacht. Den Zulieferern ist es häufig nicht möglich, die festgelegten Lieferzeiten einzuhalten, so dass auch außerhalb der erlaubten Zufahrten noch Ladevorgänge in erheblichem Umfang stattfinden müssen, die wiederum zu einer starken Beeinträchtigung und Gefährdung des Fußgängerverkehrs führen. Liefervorgänge an Hauptverkehrsstraßen führen zusätzlich zu Behinderungen im Verkehrsablauf und schränken die Kapazität deutlich ein.
Als besonders sensible Bereiche wurden Fußgängerzonen, Hauptverkehrsstraßen mit fehlenden oder nicht ausreichenden Anlieferzonen und dichtem Geschäftsbesatz („Parken in 2. Reihe“) sowie schmale Straßenräume mit integriertem Schienenverkehr ausgemacht. Dort sollen verschieden innovative Lösungen in einer Pilotphase getestet und bewertet werden:
Fußgängerzone in der Innenstadt (City-Hub)
Ein Lieferfahrzeug (Fideus-Transporter; 3,5 t) erhält außerhalb der Fußgängerzone (und außerhalb des städtischen Straßenraums) einen reservierten Platz (für den Versuch in der Kröpcke Tiefgarage), von dem aus außerhalb der Lieferzeiten mit einem Elektrokarren (Micro-Carrier) das weitere Umfeld bedient werden kann. Der Feldversuch erfolgt vom 10. September bis 13. Oktober 2007.
Fußgängerzone Limmerstraße mit Schienenverkehr (Urban Life)
Ein Lieferfahrzeug hält auf einem gekennzeichneten Stellplatz in einer Seitenstraße (Fortunastraße) der Limmerstraße, von wo aus die Zulieferung ebenfalls mit einem Micro-Carrier erfolgt. Beeinträchtigungen von Fußgängern und des ÖPNV sollen dadurch minimiert werden. Der Feldversuch läuft vom 06. August bis 08. September 2007.
Hauptverkehrsstraße Vahrenwalder Straße (2nd Lane)
Im Seitenraum werden Lieferflächen für Lieferfahrzeuge deutlich gekennzeichnet. Behinderungen des fließenden Kraftfahrzeugverkehrs sollen durch reduziertes „Parken in 2. Reihe“ minimiert werden. Der Feldversuch startet am 05. November (bis 07. Dezember 2007).
Mit dem Forschungsprojekt FIDESU sollen unterschiedlich Betroffene erreicht werden und von den Ergebnissen profitieren:
Geschäftsleute
Durch die Einhaltung der Lieferzeiten ergibt sich eine wesentliche Attraktivitätssteigerung des Umfelds. Dennoch ist auch eine Belieferung und Abholung nach 11.00 Uhr durch den Micro-Carrier möglich. Durch die kurzfristige und schnelle Lieferung wird der Kundendienst weiter verbessert und die Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Geschäftsbereichen – beispielsweise auch dem ECE-Center - gesteigert. Der Versuch unterstützt die derzeitigen Bemühungen einiger Geschäftsleute in Hannovers City ihr Umfeld attraktiver zu gestalten.
Kunden
Für die Kunden verbessert sich die Aufenthaltsqualität durch Einhaltung der vorgegebenen Lieferzeiten. Zusätzlich ist vor 11.00 Uhr eine geringere Dichte an Lieferfahrzeugen zu erwarten. Die Verkehrssicherheit im Fußgängerbereich nimmt zu und durch die kurzfristigen Lieferungen profitiert der Kunde von einem besseren Service.
Zulieferer Für die Zulieferer ergibt sich in den Fußgängerzonen die Möglichkeit, die Belieferung oder Abholung auch nach 11.00 Uhr, also außerhalb der heutigen Zufahrtsmöglichkeiten, vorzunehmen. Um die vorgegebenen Lieferzeiten einzuhalten, müssten erheblich mehr Fahrzeuge eingesetzt werden. Daher ergibt sich durch die Depotlösung für die Logistikunternehmen eine höhere wirtschaftliche Effizienz.
Region Hannover
Die Region Hannover profitiert von Verkehrsentlastungen, Verbesserungen für die Umwelt durch geringere Lärm- und Schadstoffimmissionen, weniger Bauschäden und damit Kosteneinsparungen sowie auch von einem nach außen wahrnehmbaren positiven Image. IEine Ausweitung und damit verträglichere Abwicklung der Güterverkehre auf kleinere Städte der Region Hannover ist denkbar.
Die neue Art des Lieferverkehrs ist Teil eines europäischen Forschungsvorhabens. Das Projekt FIDEUS (Freight Innovative Delivery of goods in European Urban Spaces) stellt die Region Hannover in eine Reihe mit Barcelona und Lyon, die ebenfalls an dem Feldversuch teilnehmen. FIDEUS will durch verbesserte Logistik-, Umschlags- und Transportprozesse einen Beitrag zur Minderung von Verkehrs- und Emissionsbelastungen in den Städten leisten. Der Versuch, die Paketzustellung in der Innenstadt umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten, läuft noch bis Mitte Oktober.
Kooperationspartner im Forschungsprojekt FIDEUS sind neben Fahrzeugherstellern (Renault, Fiat, IVECO), Logistikunternehmen (DHL, TNT) und wissenschaftlichen Einrichtungen (Fraunhofer Institut, University of Westminster) die Städte und Regionen Lyon, Barcelona und Hannover. Die Region Hannover wurde von der EU als Projektpartner ausgewählt, da die Landeshauptstadt und die Region Hannover seit langem die Entwicklung und Umsetzung neuer Verkehrs- und Logistikkonzepte unterstützen. Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre und wird von der Europäischen Union im 6. Rahmenprogramm kofinanziert. Der Projektabschluss ist für Frühjahr 2008 geplant.
Bei der Belieferung innerstädtischer Bereiche, insbesondere mit kleinteiligen Gütern und Waren, kommt es einer Häufung unterschiedlicher Konflikte. „Just-in-time-Verkehre“ und stetig wachsende Sendungsmengen in Verbindung mit. zeitlich eingeschränkten Zufahrtsmöglichkeiten und wenig flexiblen Warenannahmezeiten führen in den Fußgängerzonen zeitweise zu erheblichen Verkehrsbelastungen. Damit verbunden sind auch ökologische Belastungen, Störungen des Einkaufkomforts, Beeinträchtigungen der Verkehrssicherheit, verminderte Aufenthaltsqualität, mögliche Behinderungen des öffentlichen Nahverkehrs und damit insgesamt eine abnehmende Attraktivität einzelner Geschäftsbereiche.
Darüber hinaus führen starke Oberflächenbelastungen in einigen Bereichen zu umfangreichen Pflasterschäden, deren Beseitigung regelmäßig hohe Kosten verursacht. Den Zulieferern ist es häufig nicht möglich, die festgelegten Lieferzeiten einzuhalten, so dass auch außerhalb der erlaubten Zufahrten noch Ladevorgänge in erheblichem Umfang stattfinden müssen, die wiederum zu einer starken Beeinträchtigung und Gefährdung des Fußgängerverkehrs führen. Liefervorgänge an Hauptverkehrsstraßen führen zusätzlich zu Behinderungen im Verkehrsablauf und schränken die Kapazität deutlich ein.
Als besonders sensible Bereiche wurden Fußgängerzonen, Hauptverkehrsstraßen mit fehlenden oder nicht ausreichenden Anlieferzonen und dichtem Geschäftsbesatz („Parken in 2. Reihe“) sowie schmale Straßenräume mit integriertem Schienenverkehr ausgemacht. Dort sollen verschieden innovative Lösungen in einer Pilotphase getestet und bewertet werden:
Fußgängerzone in der Innenstadt (City-Hub)
Ein Lieferfahrzeug (Fideus-Transporter; 3,5 t) erhält außerhalb der Fußgängerzone (und außerhalb des städtischen Straßenraums) einen reservierten Platz (für den Versuch in der Kröpcke Tiefgarage), von dem aus außerhalb der Lieferzeiten mit einem Elektrokarren (Micro-Carrier) das weitere Umfeld bedient werden kann. Der Feldversuch erfolgt vom 10. September bis 13. Oktober 2007.
Fußgängerzone Limmerstraße mit Schienenverkehr (Urban Life)
Ein Lieferfahrzeug hält auf einem gekennzeichneten Stellplatz in einer Seitenstraße (Fortunastraße) der Limmerstraße, von wo aus die Zulieferung ebenfalls mit einem Micro-Carrier erfolgt. Beeinträchtigungen von Fußgängern und des ÖPNV sollen dadurch minimiert werden. Der Feldversuch läuft vom 06. August bis 08. September 2007.
Hauptverkehrsstraße Vahrenwalder Straße (2nd Lane)
Im Seitenraum werden Lieferflächen für Lieferfahrzeuge deutlich gekennzeichnet. Behinderungen des fließenden Kraftfahrzeugverkehrs sollen durch reduziertes „Parken in 2. Reihe“ minimiert werden. Der Feldversuch startet am 05. November (bis 07. Dezember 2007).
Mit dem Forschungsprojekt FIDESU sollen unterschiedlich Betroffene erreicht werden und von den Ergebnissen profitieren:
Geschäftsleute
Durch die Einhaltung der Lieferzeiten ergibt sich eine wesentliche Attraktivitätssteigerung des Umfelds. Dennoch ist auch eine Belieferung und Abholung nach 11.00 Uhr durch den Micro-Carrier möglich. Durch die kurzfristige und schnelle Lieferung wird der Kundendienst weiter verbessert und die Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Geschäftsbereichen – beispielsweise auch dem ECE-Center - gesteigert. Der Versuch unterstützt die derzeitigen Bemühungen einiger Geschäftsleute in Hannovers City ihr Umfeld attraktiver zu gestalten.
Kunden
Für die Kunden verbessert sich die Aufenthaltsqualität durch Einhaltung der vorgegebenen Lieferzeiten. Zusätzlich ist vor 11.00 Uhr eine geringere Dichte an Lieferfahrzeugen zu erwarten. Die Verkehrssicherheit im Fußgängerbereich nimmt zu und durch die kurzfristigen Lieferungen profitiert der Kunde von einem besseren Service.
Zulieferer Für die Zulieferer ergibt sich in den Fußgängerzonen die Möglichkeit, die Belieferung oder Abholung auch nach 11.00 Uhr, also außerhalb der heutigen Zufahrtsmöglichkeiten, vorzunehmen. Um die vorgegebenen Lieferzeiten einzuhalten, müssten erheblich mehr Fahrzeuge eingesetzt werden. Daher ergibt sich durch die Depotlösung für die Logistikunternehmen eine höhere wirtschaftliche Effizienz.
Region Hannover
Die Region Hannover profitiert von Verkehrsentlastungen, Verbesserungen für die Umwelt durch geringere Lärm- und Schadstoffimmissionen, weniger Bauschäden und damit Kosteneinsparungen sowie auch von einem nach außen wahrnehmbaren positiven Image. IEine Ausweitung und damit verträglichere Abwicklung der Güterverkehre auf kleinere Städte der Region Hannover ist denkbar.
