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Viele Wege der Integration: Konzept für Kinder mit Förderbedarf ist erschienen

(lifePR) (Hannover, )
Krimis lesen im Deutschunterricht: An der Franz-Mersi-Schule mit dem Förderschwerpunkt Sehen kein Unding. Denn das Lesen mit einem elektronischen Lesegerät an sich ist schon eine Herausforderung. Wort für Wort müssen die sehbehinderten Schüler zum Teil den Text entziffern. Da ist es wichtig, dass der Inhalt Lust aufs Lesen macht.

Die Franz-Mersi-Schule am Altenbekener Damm ist eine der 16 Förderschulen in der Trägerschaft der Region Hannover. Das Förderschulkonzept der Region, das jetzt in gedruckter Form erschienen ist, stellt alle 16 Einrichtungen vor. Es nimmt aber auch allgemein Stellung zum Schulbesuch von Kindern mit Förderbedarf in den Bereichen Hören, Sehen, Sprache, geistige Entwicklung oder emotionale und soziale Entwicklung. Wichtigste Botschaft: Kinder und Jugendliche mit einem Förderbedarf sollen so stark integriert werden wir möglich. "Ob jemand sein Leben erfolgreich gestaltet, hängt nicht nur von den Voraussetzungen ab, die er mitbringt. Es hängt auch davon ab, wie die Umgebung ihn aufnimmt und wie sie mit seinen Stärken und Schwächen umgeht", sagt Regionspräsident Hauke Jagau. So viel Integration wie möglich, so viel Förderung wie nötig müsse deshalb die Maßgabe sein.

"Aufgabe der Region Hannover ist es, dafür zu sorgen, dass Kinder mit Förderbedarf beim Hören, Sehen, Sprache, geistiger Entwicklung oder emotionaler und sozialer Entwicklung zur Schule gehen können - am besten in einer ganz normalen Regelschule", sagt Sozialdezernent Erwin Jordan. Das Förderschulkonzept nennt Möglichkeiten: Die Vor-Ort-Beschulung an den Grundschulen mit zusätzlichen Förderstunden im Rahmen der sonderpädagogischen Grundversorgung, mobile Dienste, Integrationsklassen und Kooperationsprojekte können dazu beitragen, dass Schüler mit besonderem Förderbedarf entweder in die Regelschule gehen und dort zusätzliche Unterstützung erhalten oder dass Förderkinder zumindest einen Teil des Schulbesuchs gemeinsam mit Kindern einer Regelschule erleben.

Nicht nur im Grundschulbereich, sondern auch mit weiterführenden Schulen ist die Zusammenarbeit gewünscht. Kooperationen gibt es zudem mit Berufsbildenden Schulen: So hilft die Alice-Salomon-Schule - Berufsbildende Schule Gesundheit und Soziales - Schülerinnen und Schülern der Wilhelm-Schade-Schule - Schwerpunkt geistige Entwicklung - bei der Berufsorientierung.

"Wir möchten mit dem Förderschulkonzept deutlich machen, was für Möglichkeiten und Chancen es für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem oder sonderpädagogischem Förderbedarf gibt", sagt Jörg Walkowiak vom Fachbereich Schulen, der das Konzept maßgeblich erarbeitet hat. "Es ist nicht nur für Pädagogen gedacht, die an Förderschulen unterrichten, sondern für alle Lehrerinnen und Lehrer sowie betroffenen Eltern." Schließlich habe jede Schule mal Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Die Broschüre soll Eltern und Lehrerin eine Orientierung bieten und helfen, den richtigen Weg für die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu finden.

An den 16 Förderschulen in der Trägerschaft der Region Hannover werden im laufenden Schuljahr 2007/08 insgesamt 2.358 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Davon sind 861 dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, 1.060 dem Förderschwerpunkt Sprache, 251 dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, 109 dem Förderschwerpunkt Hören und 77 dem Förderschwerpunkt Sehen zuzuordnen.

Darüber hinaus werden an den Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen in der Region Hannover 2.629 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Schulträger für diese Förderschulen sind die Städte und Gemeinden der Region Hannover.
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