Die Sprache der Macht ruht nach dem Verständnis Nöllkes auf den drei Säulen Dominanz, Einfluss und Souveränität: Jeder Säule widmet der Kommunikationsexperte ein ausführliches Kapitel. Anhand zahlreicher praktischer Beispiele veranschaulicht er, wie man die vorgestellten Methoden für sich nutzen oder ihnen gezielt entgegenwirken kann.
Dominanz: "Ich würde sagen...", "Vielleicht könnten Sie ..." - wer sich mittels Sprache Dominanz verschaffen will, für den sollten solche "Weichmacher" tabu sein. Ohne sie wird Sprache direkter und schlagkräftiger. Gerade Frauen in Führungspostitonen empfiehlt Nöllke, sprachlich mehr "Kante" zu zeigen. So stärken sie ihre Position. Aber Achtung: Dominanz sollte dosiert sein, will man Macht erreichen. Ein höfliches "Entschuldigen Sie. Bitte zeigen Sie mir den Weg zum Besprechungsraum" lässt trotz der Weichmacher keinen Zweifel: Es ist eine Anordnung.
Einfluss nehmen: Gäbe es eine Hitliste mit den wirksamsten Wörtern der Macht, müsste dieser unscheinbare Begriff ganz oben stehen: Wir. Das "Wir" wirkt wie ein soziales Schmiermittel: Es stiftet Gemeinsamkeit und hilft, den eigenen Willen elegant durchzusetzen. Doch was tun, wenn man als Angesprochener die Vereinnahmung ablehnt - weil sie etwa den eigenen Zielen entgegensteht? Eine mögliche Gegenstratgeie: Das "Wir" zurückweisen. Sie bestreiten einfach, dass es gemeinsame Interessen in der betreffenden Angelegenheit gibt: "Sie haben Ihre Interessen, wir haben unsere. Lassen Sie uns eine Lösung aushandeln."
Souveränität: Wer Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit ausstrahlen will, muss seine Zuhörer wissen lassen, woran sie sind. Ein geeignetes Mittel, das zu erreichen, sind "sichere Sätze" - einfach gebaute Aussagen von bestechender Klarheit. Der Trick: Statt "wackeliger" Nebensätze setzt man auf "standfeste" Hauptsätze. So kann man die Kritik eines Kollegen: "Du hast dir für das Projekt aber viel Zeit gelassen" souverän kontern. Ein klares "Das stimmt nicht. Für solche Projekte sind mindestens drei Tage vorgesehen" hebelt den Kritiker garantiert aus.
Der Titel ist für 19,80 Euro erhältlich und kann über den Haufe-Shop oder den Buchhandel bezogen werden.