Der von Einzelunternehmen erweckte Eindruck, deren Daten lieferten ein Abbild des gesamten uneinheitlichen Wohnungsmarktes, ist schlichtweg falsch, so der Verbandsvorsitzende Jochem Schlotmann. Dies gelte umso mehr, als sich die befragten Unternehmen nur in einem Teilsegment der Wohnungswirtschaft bewegen. Die Wirklichkeit sehe, wie so häufig, wesentlich differenzierter und komplizierter aus.
Die Geschäftsführer Sönke Bergemann und Volker Sindt können die subjektive Wahrnehmung einzelner Wohnungsunternehmen aus Sicht von Haus & Grund Kiel nicht bestätigen. Dramatische Mietsteigerungen seien bei den größten Wohnungsanbietern, den privaten Eigentümern, nicht zu beobachten. Die Zahl der Mieterwechsel sei nach wie vor mit ca. 15 % auf hohem Niveau stabil. Auch von Vollvermietung könne keine Rede sein. Bedauerlich sei, so der Verbandschef, dass regionale Unterschiede wie z.B. im Norden des Landes und an der Westküste keinerlei Erwähnung gefunden haben. Im Widerspruch zum Statistischen Bundesamt stehen auch die Behauptungen über die Mieten. Tatsächlich seien diese in den letzten vier Jahren geringer gestiegen als die Lebenshaltungskosten. Einer bundesweit erstellten Studie des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung sei ferner zu entnehmen, dass private Vermieter Mietwohnungen zu 60 % ohne Gewinn vermieten.
Als unverschämt und empörend bezeichnen die Haus & Grund Vertreter die plumpe Unterstellung des Kieler Mietervereins, dass Vermieter im Zusammenhang mit Mietkautionen Unterschlagungshandlungen vornehmen. Sie bezeichnen das unseriöse Aufreißen von Gräben zwischen Vertragspartnern als Rückkehr in den längst vergessenen Klassenkampf, der offensichtlich der bevorstehenden Kommunalwahl geschuldet ist.
Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt im Lande 62.000 Mitglieder, der Verein in Kiel 10.000. Die Hausverwaltung in Kiel betreut ca. 9.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten überwiegend in der Landeshauptstadt.