Die legendäre Nordschleife des Nürburgring zeigte sich erneut von Ihrer launischen Seite. Ölspuren, Wetterumschwünge und permanent wechselnde Streckenbedingungen forderten Fahrer und Teams gleichermaßen. So verwundert es auch nicht, dass von 207 gestarteten Fahrzeugen nur 133 das Ziel sahen.
Darunter zwei Volvo - powered by Bioethanol "BioFormula85"- von HEICO SPORTIV. Während der Vorjahressieger HEICO HS4 ODIN (Volvo S40) trotz einjähriger Pistenabstinenz als Klassenfavorit gehandelt wurde, stand mit dem HEICO HS3 erstmals ein Volvo C30 in der Startaufstellung der populären Deutschen Langstreckenmeisterschaft.
Bereits im Qualifying sorgte der HS3 für Furore und erreichte Rundenzeiten auf dem Niveau des ausgereiften HEICO HS4 ODIN, lediglich eine Gelbphase wegen eines Unfalls verhinderte eine noch bessere Zeit. Somit qualifizierte sich der HEICO HS3 mit Patrick Brenndörfer, Martin Müller und Ulli Andree am Volant für Rang 99 (3. Platz in der Klasse), während der HEICO HS4 ODIN (Brenndörfer/Müller/Eickholt) vom 82. Gesamt- resp. zweiten Klassenplatz ins Rennen ging.
Der Start erfolgte auf feuchter Strecke. Brenndörfer konnte im HS3 bereits auf den ersten Kilometern die Lücke zu Müller im HS4 schließen, im Anschluss flogen beide von Toyo Tires bestückten Volvo im Formationsflug durch das Feld. "Innerhalb der ersten drei Runden kämpften wir uns über 30 Plätze nach vorne, das hat richtig Spaß gemacht und zeigt eindrucksvoll, wie schnell die Autos sind", zeigte sich Brenndörfer nach seinem ersten Turn begeistert.
Der Vorwärtsdrang wurde jedoch durch eine gebrochenen Getriebehalterung abrupt gestoppt. "Ein Pfennigsartikel, der in der Serie 300.000 Kilometer problemlos hält", war HEICO SPORTIV Geschäftsführer Holger Hedtke erstaunt. Nach kurzer Reparatur ging es weiter, der HS3 lief wie sein "Bruder" wie ein Uhrwerk.
Der weitere Rennverlauf wurde von extremen Wetterbedingungen gekennzeichnet. "Von strahlendem Sonnenschein bis sintflutartigen Regenfällen war alles dabei, was ein typischer Sommertag in der Eifel hergibt", so Martin Müller. "Man musste sich permanent auf die veränderten Bedingungen einstellen und die Strategie entsprechend angleichen".
Eines der zahlreichen Opfer: der nach überzeugender Fahrt auf Podiumskurs liegende HEICO HS4 ODIN. Überraschend einsetzender Regen erwischte Patrick Brenndörfer auf der Zielgeraden, als dieser gerade die Boxeneinfahrt passierte. "Das war schlicht Pech, der Weg zur Box war lang und hat sehr viel Zeit gekostet".
Am Ende waren immerhin die Klassenränge vier und fünf und vor allem zwei Zielankünfte zu verzeichnen. "Wir sind für den ersten Doppelstart unserer Historie sehr zufrieden und haben unsere Ziele erreicht. Wir konnten bewiesen, dass der brandneue Volvo C30 ein geeignetes Basisfahrzeug für Langstreckenrennen ist und dass unser Konzept mit Bioethanol-Motor sehr viel Potenzial hat. Und der Formationsflug am Start des Rennens hat Lust auf Mehr gemacht", abschließend Holger Hedtke.