"Das ist ein guter Tag für die Gesundheitsforschung in Deutschland und die Helmholtz-Gemeinschaft. Wir sind der Ministerin dankbar für diese Weichenstellung. Damit bekommt das für die Gesellschaft so wichtige Thema Demenz mehr Gewicht und neuen Schub", so Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. "Das Zentrum und die Partner-Institute bringen die erforderliche kritische Masse zusammen, um neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson lösungsorientiert anzugehen. Das ist ganz im Sinne der Helmholtz-Mission." Zuletzt habe es Gründungen von Helmholtz-Zentren nach der Wiedervereinigung gegeben. "Die Konkurrenz war groß. Unter den 23 Bewerbungen hat es sehr viele gute Bewerbungen gegeben, unter denen sich die besten Konzepte durchgesetzt haben", sagte Mlynek.
Demenzen und andere neurodegenerative Erkrankungen gehören zu den größten Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. In Deutschland leiden derzeit rund eine Million Menschen über 65 Jahren an den Folgen einer Demenz, die Zahl der Neuerkrankungen liegt bei ca. 200.000 pro Jahr. "Durch die Erforschung von Krankheitsursachen, neue Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung, die Entwicklung wirksamer Therapien und die besten Formen der Pflege und Versorgung wollen wir den Menschen ein besseres Leben ermöglichen", sagte die Bundesforschungsministerin Annette Schavan.
Vorbereitet wurde die Entscheidung durch eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Prof. Johannes Dichgans (Tübingen). Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe waren Prof. Otmar Wiestler (Heidelberg), Prof. Konrad Beyreuther (Heidelberg), Prof. Peter Falkai (Göttingen) und Prof. Olivia Dibelius (Berlin). Kern-Zentrum und Partner-Institute werden jährlich mit 60 Mio. Euro gefördert. Um die translationale und klinische neurobiologische Forschung am Standort Deutschland zu stärken, soll eine Anschubfinanzierung zur Einrichtung von Professuren zur Verfügung gestellt werden.