Bei der unter der Bezeichnung "TRIGGER-PCI" gestarteten Studie soll die Wirksamkeit von Prasugrel bei klinisch stabilen Patienten nach Implantation von medikamentenfreisetzenden Stents untersucht und mit den Ergebnissen des bisher üblicherweise eingesetzten Arzneimittels Clopidogrel verglichen werden. In die Studie sollen etwa 2.150 Patienten eingeschlossen werden, bei denen unter der Standardbehandlung mit Clopidogrel nur eine abgeschwächte Wirkung auf die Blutplättchen festgestellt wurde. Erwartet wird, dass Komplikationen wie Tod, Herzinfarkt und Blutgerinnselbildung im Stent durch den Einsatz von Prasugrel besser vermieden werden können.
"Die Studie ist eine weitere Chance neue Wege zu finden, wie wir die Behandlung unserer Patienten weiter verbessern können" freut sich Professor Dr. Franz-Josef Neumann, Geschäftsführender Ärztlicher Direktor, über das bisher größte multizentrische Forschungsprojekt des Herz-Zentrums, das zu den am häufigsten zitierten kardiovaskulären Einrichtungen im deutschsprachigen Raum zählt. Vorausgegangen ist die auch von der Amerikanischen Gesundheitsbehörde aufgegriffene Entdeckung der Bad Krozinger Herz-Spezialisten, dass bei einem Teil der Patienten aufgrund von genetischen Faktoren nur eine abgeschwächte Wirkung von Clopidogrel nachgewiesen werden kann. "Wirkung optimieren, Nebenwirkungen reduzieren und eine patientenindividualisierte Therapie entwickeln" fassen Dr. Dietmar Trenk, Leiter Klinische Pharmakologie, und der Internist Dr. Christian Valina die Zielsetzung der Studie zusammen.
Die Patienten werden bei der Teilnahme über 6 Monate entweder mit den zugelassenen Standardmedikamenten oder mit der Kombination von Prasugrel und Aspirin behandelt. Für die Überwachung aller Aktivitäten ist ein aus Statistikern und renommierten Kardiologen bestehendes Komitee eingerichtet worden, das während des Studienablaufes mindestens zwei Zwischenauswertungen durchführt, um jederzeit die Sicherheit der Studienteilnehmer zu gewährleisten.