"Die Steigerung der Auslandsmobilität deutscher Studierender ist ein wichtiges Ziel der deutschen Hochschulpolitik. Bund und Länder streben in ihrer Internationalisierungsstrategie für die Hochschulen gemeinsam mit dem DAAD an, dass jeder zweite deutsche Hochschulabsolvent im Laufe seines Studiums studienbezogene Auslandserfahrung sammelt", so Bundesbildungsministerin Prof. Johanna Wanka. "Wir freuen uns, dass mit dem Schwerpunkt zur Auslandsmobilität jetzt aktuelle Zahlen, Daten und Fakten vorliegen."
"Im internationalen Vergleich erzielt die Auslandsmobilität einen Spitzenwert. Die Quote der temporären studienbezogenen Auslandsaufenthalte hat sich seit zehn Jahren bei etwa einem Drittel der Absolventen eingependelt", so DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel.
Verändert hat sich die Struktur der Auslandsmobilität: Studierende gehen heute deutlich früher und etwas kürzer ins Ausland und nutzen zunehmend auch die Zeit zwischen dem Bachelor- und Masterstudium für Auslandsaufenthalte. Deutlich und kontinuierlich zugenommen hat die Zahl der deutschen Studierenden, die ihr komplettes Studium im Ausland verbringen: Im Jahr 2010 studierten rund 127.000 deutsche Studierende in anderen Ländern, um dort einen Hochschulabschluss zu erwerben. Diese Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie zehn Jahre zuvor (rund 52.000).
Während ihres Studiums gehen insbesondere Studierende der Wirtschaftswissenschaften, der Sprach- und Kulturwissenschaften sowie der Medizin ins Ausland. Besonders beliebt sind Aufenthalte in Großbritannien, Frankreich, Spanien und den USA. Die Mehrzahl der auslandsmobilen Studierenden berichtet von prägenden Erfahrungen: neuen Freundschaften, verbesserten Fremdsprachenkenntnissen, Gewinn an Selbstständigkeit und neuen Sichtweisen auf Gast- wie Heimatland. "Die Auslandserfahrungen wirken sich positiv auch auf die Entwicklung der Persönlichkeit der Studierenden aus und sie erweitern die späteren Karrieremöglichkeiten", erläutert die DAAD-Präsidentin.
Umgekehrt haben sich auch an den deutschen Hochschulen mehr ausländische Studierende denn je eingeschrieben. 2012 studierten laut Statistischem Bundesamt 265.000 ausländische Studentinnen und Studenten in Deutschland; damit kommt etwa jeder 10. Studierende aus dem Ausland. Dr. Ulrich Heublein, Projektleiter am HIS-Institut für Hochschulforschung, geht davon aus, dass auch die Zahl der ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen zukünftig weiter steigen wird: "In den nächsten Jahren wird es neue Höchstwerte geben. Das zeigt sich schon daran, dass auch die Zahl der ausländischen Studienanfänger an deutschen Hochschulen wächst. Mit 88.000 haben noch nie so viele Studienanfänger aus anderen Ländern ein Studium in Deutschland aufgenommen wie 2011", erläutert Heublein.
Hintergrund: Die vom DAAD und HIS-HF gemeinsam herausgegebene und jährlich erscheinende Publikation "Wissenschaft weltoffen" analysiert, visualisiert und kommentiert die wichtigsten Daten und Entwicklungen in den Bereichen ausländische Studierende und Wissenschaftler in Deutschland, deutsche Studierende und Wissenschaftler im Ausland sowie internationale Mobilität von Studierenden. Die Veröffentlichung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Auswärtigen Amt (AA) finanziert und stellt die umfassendste Datenquelle zur Internationalisierung von Hochschulbildung und Forschung in Deutschland dar.
Download der vollständigen Publikation unter:
www.wissenschaft-weltoffen.de/...