EMAS steht für "Eco-Management and Audit Scheme" und bezeichnet eine von der Europäischen Union entwickelte qualifizierte Selbstverpflichtung zum Umweltschutz. Die EMAS-Validierung bindet die teilnehmenden Institutionen, ihre betriebliche Umweltleistung kontinuierlich über das gesetzlich geforderte Maß hinaus zu verbessern und öffentlich zu machen. "Mit der Einführung des Umweltmanagementsystems EMAS hat sich die Eberhard Karls Universität zu einer nachhaltigen Entwicklung ihres universitären Alltags verpflichtet", erklärt Dr. Andreas Rothfuß, Kanzler und Umweltmanagementbeauftragter der Universität Tübingen.
Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH begleitete und moderierte den gesamten Prozess. Unter reger Beteiligung der Universitätsangehörigen wurde zunächst die Umweltleistung ermittelt und erstmals eine Umweltpolitik für die Universität festgelegt. "Das Engagement aller Beteiligten war überwältigend und hat den Erfolg des Projekts maßgeblich befördert", lobt HIS-Prozessbegleiter Ingo Holzkamm.
Auf der Grundlage dieser Bestandsaufnahme hat die Universität Tübingen gemeinsam mit den HIS-Beratern einen Katalog von Maßnahmen und Zielen unter ökologischen Aspekten erarbeitet. Ob diese Maßnahmen auch wirksam greifen, wurde durch eine interne Betriebsprüfung bewertet, wofür die HIS GmbH ein spezielles Prüfungsprogramm entwickelt hat. Mit der abschließenden Begutachtung durch einen externen Umweltgutachter und Veröffentlichung einer Umwelterklärung wurde der EMAS-Kreislauf nun ein erstes Mal erfolgreich durchlaufen.
An den sieben Fakultäten der Eberhard Karls Universität Tübingen lehren und forschen rund 400 Professoren und mehr als 4.000 Wissenschaftler. Zudem kümmern sich etwa 10.000 Mitarbeitende um die Belange von 24.000 Studierenden aus dem In- und Ausland. Wo viele Menschen zusammen kommen, erzielen auch kleine Schritte eine große Wirkung: das Licht nach beendeter Vorlesung zu löschen, Jahrestickets für den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen oder den Abfall zu trennen.
In ihrer Umwelterklärung hat die Universität Tübingen festgehalten, den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastungen zu reduzieren, vorhandene Gebäude nach energetischen Gesichtspunkten zu sanieren und zu modernisieren, Beschaffungen und Investitionen nach ökologischen Gesichtspunkten auszurichten und umweltfreundliche Verkehrskonzepte umzusetzen.
Die Eberhard Karls Universität berücksichtigt neben diesen betrieblichen Aspekten insbesondere auch die Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens in Forschung und Lehre. Projekte, Lehrveranstaltungen und Studiengänge, die sich mit dem Thema der Nachhaltigkeit auseinandersetzen, werden initiiert und gefördert.
"Mit ihrem Selbstverständnis in Sachen Umweltschutz und ihrem Engagement für die praktische Umsetzung gerade in Forschung und Lehre setzt die Universität Tübingen neue Akzente im Umweltmanagement", fasst HIS-Prozessbegleiterin Urte Ketelhön zusammen. "Für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Sachen Umweltschutz ist letztlich bedeutsam, dass alle mitwirken. Umweltschutz geht alle an!" betont Kanzler Dr. Rothfuß - und richtet damit schon seinen Blick auf die EMAS-Revalidierung im Juni 2014.