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Flächensteuerungsmodelle in Hochschulen: Forschungsprojekt startet mit internationalem Workshop

HIS startet Forschungsprojekt "Allokation und Steuerung von Flächenressourcen in Hochschulen"

(lifePR) (Hannover, )
Flächen stellen nach Personal die zweitwichtigste Ressource von Hochschulen dar. Flächenzuweisungen werden jedoch bei weitem noch nicht so systematisch gesteuert wie Personal. Wie eine professionelle, zielgerichtete und hochschulgerechte Flächensteuerung an deutschen Hochschulen in Zukunft erfolgen kann, erforschen jetzt Wissenschaftler(innen) der HIS Hochschul-Informations-System GmbH und der Bauhaus-Universität Weimar gemeinsam.

Der Bedarf der Hochschulen an Beratung und Wissenstransfer in Sachen Ressourcensteuerung insbesondere im Bereich Flächen ist groß; darum fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Vorhaben im Bereich Wissenschaftsökonomie. Das Forschungsprojekt "Allokation und Steuerung von Flächenressourcen in Hochschulen" (FLHO) bearbeitet die HIS GmbH im Verbund mit der Bauhaus-Universität Weimar.

Ziel der Forscher(innen) ist es, neue Modelle für die Flächenverteilung an Hochschulen nach objektiven Kriterien zu entwickeln. Zum Projektauftakt hat die HIS GmbH einen Workshop ausgerichtet: Beteiligte Projektpartner(innen) aus der Hochschul- und Forschungslandschaft und internationale Referent(inn)en haben Impulse aus der Praxis zusammengetragen, die nun in die Forschung einfließen.

Wie die liegenschaftspolitischen Rahmenbedingungen die Hochschulautonomie beeinflussen, konnten britische und niederländische Hochschulen bereits in den 1990ern erfahren. In Frankreich lässt sich gerade der laufende Prozess der Eigentumsübertragung mit allen dazugehörenden Diskussions- und Problempunkten verfolgen. Neun Hochschulen haben die Eigentumsübertragung beantragt und müssen dafür umfassende Auditverfahren zur Weiterentwicklung der eigenen Liegenschaftsverwaltungen durchlaufen.

Ein Blick zu den Nachbarn in den Niederlanden zeigt, welchen Stellenwert die spezifische "Steuerungskultur" einnimmt, wenn die Hochschule entsprechend der Bedingungen der Neuen Steuerung auch in baulichen Entscheidungsfragen komplett autonom ist. "Geteilte Verantwortung" ist das Stichwort, womit der transparente Umgang mit den Kosten und Nutzen von Flächen sowie die gleichberechtigte Abstimmung der unterschiedlichen Interessen aller bei Unterbringungsfragen involvierten Akteure gemeint ist.

Der Beitrag aus Großbritannien verdeutlichte den Paradigmenwechsel, unter dem vollständig autonome Hochschulen ihre Flächen steuern. Ausgangspunkt des Immobilienmanagements ist die Fragestellung, wie viel Fläche sich eine Hochschule unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen leisten kann und wie effizient sie sie bewirtschaften muss, um allen Unterbringungsanforderungen gerecht zu werden. Entwicklungsplanungen von Hochschulen können im Ergebnis dann beispielsweise hervorbringen, dass zusammengerückt werden muss, damit weiterhin geforscht und gelehrt werden kann. In den Fokus rückt so die effiziente Auslastung der vorhandenen Kapazitäten.

Nach diesem praxisgeleiteten Einstieg in die Forschung werden die Wissenschaftler(innen) um Marcelo Ruiz (HIS GmbH) und Anke Schwanck (Bauhaus-Universität Weimar) nun den Ist-Zustand des Flächenmanagements an deutschen Hochschulen mit einer bundesweiten Befragung, die sich an die Baudezernent(inn)en der Hochschulen richtet, erfassen. Danach werden die vorhandenen Steuerungsinstrumente an ausgewählten Hochschulen in Fallstudien detaillierter analysiert und auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Ziel der beiden Arbeitsschritte ist die Entwicklung von Flächensteuerungsansätzen, die für die spezifischen Bedingungen einer Hochschule geeignet sind.

Später wird das Forscherteam voraussichtlich drei Hochschulen bei der Einführung eines neuen Flächenmanagements wissenschaftlich begleiten. Es gilt herauszufinden, welche Flächensteuerungsmodelle sich in der Praxis bewähren und welche Effekte sie jeweils hervorbringen. "Die sparsamste Flächenbewirtschaftung ist für eine Hochschule nicht immer auch die sinnvollste Lösung", gibt HIS-Forscher Marcelo Ruiz zu bedenken. "Wir müssen berücksichtigen, dass den hochschulspezifischen Bedingungen von Forschung und Lehre Rechnung getragen wird."
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