Bildung ist das Fundament der technologischen Leistungsfähigkeit eines Landes. Steigende Wissensintensivierung in der Produktion hochwertiger und wettbewerbsfähiger Güter und Dienstleistungen sowie die gestiegene Bedeutung der Innovationskraft einer Volkswirtschaft in Zeiten der Globalisierung und des internationalen Wettbewerbs zeigen die hohe Bedeutung akademisch qualifizierter Erwerbstätigkeit. Eine hohe Zahl gut ausgebildeter Fachkräfte gerade in den Ingenieur- und Naturwissenschaften ist für ein Land wie Deutschland deshalb essentiell.
Der jetzt veröffentlichte Bericht deckt alle Stufen des akademischen Qualifizierungsprozesses in den Ingenieur- und Naturwissenschaften ab, beginnend mit Zahl und Vorbildung der Studienberechtigten, einem Blick auf ihre Studierneigung und die Übergangsquoten in ein Hochschulstudium über die Fächerwahl der Studienanfänger, Merkmale des Studienverlaufs, den Studienabbruch und die Auslastung der Hochschulen bis hin zu den Absolventen und deren Übergang in weitere akademische Qualifizierung sowie der Finanzierung des Hochschulsystems. Dabei gewinnen die Ergebnisse vielfach erst als längere Zeitreihe an Kontur und Bedeutung.
Besonderes Augenmerk legt der Bericht auf die Frage, in welchem Maße es bisher gelungen ist, auch junge Frauen für die Kernfächer der technologischen Leistungsfähigkeit zu gewinnen. Die Ergebnisse sind immer noch ernüchternd. In den meisten Ingenieurwissenschaften, aber auch der Informatik liegt der Anteil von Frauen unter den Absolventen - aber auch bei den Studienanfängern - bei 20 Prozent und darunter. Hinweise darauf, dass sich diesbezüglich ein grundlegender Wandel andeutet, finden sich kaum.
Einen weiteren Schwerpunkt legt der Bericht auf die Ausländer unter den Studierenden und Absolventen der Ingenieur- und Naturwissenschaften. An zahlreichen Stellen wird dabei deutlich, dass die in Deutschland erfolgreich studierenden Ausländer, die zum Studium nach Deutschland kamen, eine interessante Gruppe sind, um Personalengpässe kurz- und mittelfristig zu vermeiden. Immerhin stammen etwa 8 Prozent der Ingenieurabsolventen des Jahres 2005 aus dem Ausland. Und etwa jede fünfte Promotion in den Ingenieur- und Naturwissenschaften an deutschen Hochschulen wurde 2005 von einem ausländischen Doktoranden abgelegt. Auch wenn nicht erwartet werden kann, dass alle diese ausländischen Spitzenkräfte auf Dauer in Deutschland leben und arbeiten wollen, regt der Bericht dennoch Überlegungen an, dieses Potenzial stärker zu nutzen.
Soweit möglich, werden alle Indikatoren im internationalen Vergleich präsentiert. Dabei treten die strukturellen Besonderheiten Deutschlands, so etwa die geringen Studienanfänger- und Hochschulabsolventenquoten deutlich hervor und weisen darauf hin, dass weitere Anstrengungen in der Hochschulausbildung geboten sind, um in der Zukunft eine hinreichend hohe Anzahl von Fachkräften bei den Ingenieuren und Naturwissenschaftlern zu bekommen.
Die gesamte Publikation steht als PDF-Download unter http://www.his.de/... kostenlos zur Verfügung. Eine Printversion von "Die Ausbildungsleistungen der Hochschulen" können Interessenten gegen eine Schutzgebühr von 20 € direkt bei HIS bestellen.