Zum Jubiläumsjahr 2010 musiziert die EuropaChorAkademie ein selten aufgeführtes Werk von Robert Schumann (1810 bis 1856): das märchenhafte Oratorium "Der Rose Pilgerfahrt" in seiner ursprünglichen Fassung für Solisten, Chor und Klavier. Erzählt wird die Geschichte einer Rose, die Mensch werden möchte und von den Elfen als Mädchen "Rose" ins Menschenreich geschickt wird. Dort erlebt sie Menschenfreud und Menschenleid, um schließlich - nachdem sie mit Heirat und Geburt des Kindes "der Erde Seligkeit" erfahren hat - von einem Engelschor in den Himmel geleitet zu werden. Am 6. Juli 1851 weihte Schumann mit der Uraufführung dieses weltlichen Oratoriums den 60 Zuhörer fassenden Musiksalon seiner Stadtwohnung in Düsseldorf ein, wo er seit dem Herbst des Vorjahres als Städtischer Musikdirektor tätig war. Am Klavier saß Clara Schumann. Ergänzt wird das Programm durch "Mummelsee" op. 95,1 von Josef Rheinberger (1938 - 1901) und weitere Werke.
Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und beim Musikforum an der Hochschule Bremen unter 5905-2241, karten-bremen@europachorakademie.de.
Konzertablauf:
Teil I:
Franz Schubert: Nachthelle Op. 134, Solo-Tenor, Männerchor und Klavier
Josef Rheinberger: Die tote Braut op. 81, Solo-Mezzosopran, Chor und Klavier
Robert Schumann: Requiem für Mignon in der Fassung für Klavier
Teil II:
Robert Schumann: Der Rose Pilgerfahrt in der Fassung für Klavier
Fionnuala McCarthy- Sopran
Ulrike Helzel - Alt
Thomas Dewald - Tenor
Horst Lamnek - Bass
Jonathan Alder - Klavier
EuropaChorAkademie - Leitung: Joshard Daus
Die EuropaChorAkademie wurde 1997 als gemeinsames Musikforum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Hochschule Bremen von Prof. Joshard Daus gegründet und hat das Ziel, die klassische Tradition europäischer Chormusik auf höchstem künstlerischem Niveau zu pflegen. Mittlerweile ist sie als regelmäßiger Partner für Chorsinfonik, Opernproduktionen und A-cappella-Konzerte an den führenden internationalen Konzerthäusern und Festivals etabliert. Sängerinnen und Sänger aus Europa, Lateinamerika und Asien werden so in den hiesigen Zentren ihrer künstlerischen Arbeit heimisch und geben ihre Motivation und Begeisterung für europäische Chormusik an das Publikum weiter.
Für ihre herausragende künstlerische Arbeit erhielt die EuropaChorAkademie jüngst unter anderem den Preis der deutschen Schallplattenkritik 2009 für die Aufnahme "Requiem für einen jungen Dichter" von Bernd Alois Zimmermann und den Midem Classical Award 2010 für "La Transfiguration" von Olivier Messiaen im Rahmen der Aufnahme "The Works for Orchestra".
Die EuropaChorAkademie verbindet ihre professionellen Konzertprojekte mit pädagogischen Bildungskonzepten - von Meisterkursen zur chorpädagogischen Ausbildung bis hin zu speziellen fächerübergreifenden Angeboten für Schulen und interdisziplinären Veranstaltungen für alle Musikliebhaber.
Joshard Daus studierte Schulmusik an der Universität seiner Heimatstadt Hamburg und absolvierte an der dortigen Hochschule für Musik und Theater das Kapellmeisterstudium bei Professor Brückner-Rüggeberg. Von 1976 bis 1996 war er städtischer Musikdirektor in Hamm und Lippstadt. Seine künstlerischen Erfolge brachten ihm 1985 den Ruf als Professor für Chor- und Orchesterleitung sowie als Direktor des Collegium musicum an die Johannes Gutenberg-Universität nach Mainz. Ein Jahr später begann die enge Zusammenarbeit mit Sergiu Celibidache. Sie führte ihn in der Zeit von 1990 bis 1993 als Chordirektor zu den Münchner Philharmonikern. Dem intensiven Kontakt zu Maestro Celibidache verdankt Joshard Daus wesentliche Impulse seiner eigenen Arbeit.
Es ist der Reiz der Klangfarben, das Spiel zwischen menschlicher Stimme und instrumen-taler Musizierform, dem er sich fortan widmete. Die Verwirklichung seiner künstlerischen Ideale als Lehrer und Musiker fand er in der Gründung und Leitung der EuropaChorAkademie.
Neben eigenen Konzertprojekten und Kursen mit der EuropaChorAkademie sowie der MendelssohnSymphonia gilt das Engagement von Joshard Daus der Vorbereitung von Chören für Sylvain Cambreling, Michael Gielen, Vladimir Jurowski und anderen. Er leitet als Gastdirigent unter anderem die Münchner Philharmoniker, das Royal Philharmonic Orchestra London oder das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg.
Seit seiner Zeit als Direktor der Sing-Akademie zu Berlin, der weltweit ältesten Chorvereinigung, widmet sich Joshard Daus auch Erstaufführungen herausragender Werke aus dem Archiv der Sing-Akademie. Seit 2010 ist Joshard Daus Honorarprofessor am Konservatorium Xi'an. Seine künstlerische Arbeit dokumentiert sich in zahlreichen Rundfunkaufnahmen, CD- und DVD-Produktionen.