Den Stoff für sein weltliches Oratorium Das Paradies und die Peri entnahm Robert Schumann der 1817 in London veröffentlichten 'orientalischen Romanze' Lalla Rookh, einem Versepos von Thomas Moore (1779-1852, durch seine Lieder und Balladen als "irischer Nationaldichter" bekannt). Der Romantiker Moore, Freund (und Nachlassverwalter) von Lord Byron, reagierte mit diesem Zyklus von - frei erfundenen - orientalischen Märchen, die von einer Rahmenhandlung zusammengehalten werden, auf die damals herrschenden Orient-Schwärmerei. Das Werk wurde entsprechend begeistert aufgenommen, und 1822 erschien die deutsche Übersetzung von Friedrich de la Motte Fouqué im Verlag von Schumanns Vater.
Eines der Märchen bearbeitete Robert Schumann zusammen mit seinem Jugendfreund, dem lutherischen Geistlichen Emil Flechsig, für die Vertonung. Der Text war im Januar 1842 fertiggestellt; Schumann nannte das Werk auch zunächst "Dichtung" und nicht Oratorium, um die Neuartigkeit der kompositorischen Anlage zu betonen. Die zwischen Februar und Juni 1843 erstellte Komposition kam am 4. Dezember 1843 unter der Leitung von Robert Schumann im Leipziger Gewandhaus zur Uraufführung.
Zentralfigur ist eine Peri, eine Fee oder Elfe der persischen Mythologie, Kind eines gefallenen Engels und einer Sterblichen, die versucht Zutritt zum Paradies zu erlangen, von dem sie aufgrund ihrer unreinen Herkunft ausgeschlossen wurde. Sie kann nur Wiederaufnahme finden, wenn sie "des Himmels liebste Gabe" darbringt. Ihre ersten beiden Opfergaben - das Blut eines tapferen jungen Kriegers und der letzte Seufzer einer in den Armen ihres von der Pest dahingerafften Geliebten sterbenden Jungfrau - werden von dem himmlischen Wächter nicht anerkannt. Erst mit den Tränen eines reuigen Verbrechers beim Anblick eines betenden Knaben erreicht die Peri schließlich ihr Ziel.
Das Oratorium hat eine wechselvolle Geschichte: Der heute weitgehend als kitschig empfundene Text mag den Zeitgenossen überwiegend durch den romantischen und orientalischen Anklang sowie durch den Gedanken der individuellen Erlösung angesprochen haben - die Uraufführung war ein Erfolg, bis 1855 erlebte das Werk fünfzig Aufführungen. Durch politische Umdeutung und Umstellung des Textes wurde das Werk sowohl im Ersten Weltkrieg als auch in der Nazi-Zeit missbraucht (Opfertod, Heldenmut etc.). Mittlerweile hat das Oratorium auch auf die großen Konzertpodien wieder in vielbeachteten Aufführungen den Weg zurückgefunden.
Im April 1997 wurde der seit 1978 bestehende Chor an die Hochschule Bremen angegliedert und konzertiert seit dieser Zeit unter seinem Gründer und langjährigen Leiter Prof. Joshard Daus als "Brahms-Chor an der Hochschule Bremen".
Der Brahms-Chor gestaltet gemeinsam mit namhaften Orchestern und Solisten semesterweise große Werke der Chorsinfonik unterschiedlicher Musikepochen. Zweimal im Jahr werden sie in einem Abschlusskonzert in der Glocke Bremen zur Aufführung gebracht.
Der Chor ist offen für die Studierenden und Mitarbeiter/-innen der Hochschule und alle musikbegeisterten Menschen. Das Ensemble bietet durch die niveauvolle Chorarbeit die Möglichkeit der eigenen musikalischen Entwicklung in einer netten Mischung aus jungen und altbewährten Sängerinnen und Sängern. Zusätzlich können die Weiterbildungsangebote des Musikforums genutzt werden.
Karten für das Konzert gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, sowie beim Musikforum an der Hochschule Bremen.
Weitere Informationen: Musikforum an der Hochschule Bremen: 0421-5905 2241, musikfor@hs-bremen.de.