Unterläufe großer Flüsse im Übergang zu den Meeren (Ästuare) sind die wichtigsten Regionen für die Logistikzentren maritimer Wirtschaft und weltweit auch ein Schwerpunkt urbaner Räume. Ihre Bedeutung für Hafenwirtschaft, Schiffbau und weitere maritime Wirkungsfelder wird in Zukunft weiter steigen. Die Blue Growth-Politik der EU erkennt diesen Umstand an und initiiert eine wirtschaftliche Entwicklung dieser Regionen, die auf Nachhaltigkeit basieren soll. Hierin eingeschlossen sind folgerichtig wirtschaftliche Entwicklungen unter Berücksichtigung von sozioökonomischen sowie ökologischen Belangen. Dahinter steht die Erkenntnis, dass Wachstum nur dann eine langfristige Perspektive haben kann, wenn Ökonomie, soziale Belange und Ökologie in einen ausgewogenen Einklang gebracht werden können.
Wirtschaft, Städte und deren Logistikeinrichtungen finden in den Ästuaren auf Flächen statt, die ehemals von natürlichen Ökosystemen eingenommen wurden. Die Konkurrenz um den Raum und die Veränderung der natürlichen Dynamiken und Stoffströme sind die entscheidenden Herausforderungen, die es intelligent abzuwägen und zu steuern gilt, um perspektivisch funktionierende Umwelten in Verbindung mit urbanen Räumen zu erhalten.
In dem Vortrag wird an Fallbeispielen aus dem Land Bremen aufgezeigt, wie dies gelingen kann. Bremen hat hierbei punktuell ausgesprochen positive Lösungsansätze realisiert, die zeigen wie geltendes europäisches Umweltrecht exemplarisch umgesetzt werden kann. Dabei werden Projekte vorgestellt, an denen Dietmar Zacharias in Lehre und Forschung aktiv beteiligt ist.