Im Rahmen des Kongresses zeichnete die Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik zwei Projekte im Wettbewerb der wissenschaftlichen Poster aus. Den Jury-Preis der GTBB erhielt Birte Löffler von der Uni Kassel. Sie hat mit ihrem Team ein medizinisches Untersuchungsgerät entwickelt, ein Kapselendoskop für die Darmkrebsvorsorge. Die Form der Kapsel orientiert sich am strömungsoptimierten Körper von Wasserkäfern, wodurch die Vorsorgeuntersuchung schmerzfreier und gleichmäßiger erfolgen kann als mit herkömmlichen Koloskopen. Der Publikumspreis der GTBB ging an Julia Deiters, Uni Duisburg-Essen/Westfälische Hochschule. Sie untersuchte die extrem kompakt gefalteten Flügel der Ohrwürmer (Dermapteren), die unter den Deckflügeln der Insekten gut versteckt und geschützt sind. Die Faltkonstruktion mit ihren Stabilisierungsmechanismen beim Entfalten der Flügel interessiert vor allem Leichtbaukonstrukteure.
"Die Förderung des Bionik-Nachwuchses ist ein besonderes Anliegen der GTBB", sagt Antonia Kesel. "Wir wollen junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen anspornen und dabei unterstützen, ihren Innovationsideen nachzugehen und sie umzusetzen. Die Natur bietet ein nahezu unerschöpfliches Potenzial als Inspirationsquelle für technische Lösungen." Antonia Kesel leitet seit 2003 den Studiengang Bionik und seit 2005 das Bionik-Innovations-Centrum B-I-C der Hochschule Bremen.