Die engagierten Studierenden werden wissenschaftlich vom Institute of Aerospace Technology (IAT) der Hochschule Bremen unterstützt. Mehrere Master- und Bachelorarbeiten wurden bereits im Rahmen des Projekts geschrieben. Unterstützung erhielten die Studierenden zudem von FreiRAUM@HSB – eine zentrale Anlaufstelle für Innovations- und Gründungsvorhaben an der Hochschule Bremen. Weitere Förderer sind Airbus, die ArianeGroup GmbH, The Virtual Foundry, die Gdansk University of Technology, die Teijin Carbon GmbH und 3dk. Trading GmbH.
Launcher von „Aspiration Rocket“ soll wiederverwendbar sein
„Mit unserer nachhaltigen Rakete möchten wir den steigenden Umweltbelastungen in der Raumfahrt entgegentreten“, sagt Sirius Claushen von „Aspiration Rocket“. „Durch die Kommerzialisierung entstehen nämlich immer mehr Satelliten, die mehr Starts erfordern. Umweltbelastungen treten sowohl bei der Produktion, als auch beim Start von Trägersystemen auf.“ Aus diesem Grund soll der Launcher von „Aspiration Rocket“ auch wiederverwendbar sein. Weltraumschrott wird vermieden und durch die fast ausschließliche Verwendung von 3D-Druck soll der Träger schnell und kostengünstig wieder einsatzbereit sein. Mit dem 3D-Druck wird auch auf weniger benötigte Ressourcen in der Produktion gesetzt. Dabei soll nicht nur die Rakete selbst, sondern auch der Antrieb möglichst umweltschonend sein. Aus diesem Grund möchten die HSB-Studierenden Treibstoffe verwenden, die eine geringere Umweltbelastung verursachen und nachhaltiger sind im Vergleich zu den derzeit in der Branche verwendeten Microlaunchern. Diese Grünen Treibstoffe können entweder aus erneuerbaren Energiequellen wie Biomasse gewonnen werden oder durch die synthetische Herstellung von Treibstoffen, die die Emissionen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren.
Ist die Rakete erst einmal fertig, soll sie in der Lage sein, Kleinsatelliten in den erdnahen Orbit zu transportieren. Derzeit arbeitet das Team an einem zwei Meter großen Demonstrator, der starten und wieder landen kann.
Gesucht: bestes Forschungsprojekt im Bereich Luft und Raumfahrttechnik
Beim Nachwuchsgruppenwettbewerb der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) wurde das beste Forschungsprojekt im Bereich Luft und Raumfahrttechnik gesucht. Hier hat „Aspiration Rocket“ den zweiten Platz belegt – gemeinsam mit der Gruppe Falcon Vision der Technischen Universität München (TUM). Beide erhalten jeweils 500 Euro Förderung. Den ersten Platz sicherte sich der DASH Exoskeleton Student Club von der TUM mit einem Fördergeld von 3.000 Euro. Insgesamt haben sich fünf Projekte beworben, drei kamen ins Finale. Die Verleihung fand Ende September 2023 im Rahmen des DLRK-Kongresses statt.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung unserer Studierenden“, sagt Prof. Dr. Antonio Garcia, der die Projektgruppe am Institute of Aerospace Technology (IAT) der Hochschule Bremen mit Prof. Dr. Uwe Apel unterstützt. „Es ist toll, wie engagiert sie dabei sind und sich für eine nachhaltige Raumfahrt einsetzen.“ Dies entspreche sehr der Einstellung des IAT.
Die DGLR-Nachwuchsgruppen
Mit dem Nachwuchsgruppenwettbewerb hatten die DGLR und prominente Unterstützer aus der Luft- und Raumfahrt Studierende zum Start eines eigenen, relevanten und originellen Forschungsprojekts im Bereich Luftfahrt oder Raumfahrt aufgerufen. Als DGLR-Nachwuchsgruppen erhalten sie später weitere Förderung.
Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth (DGLR) ist nach eigenen Angaben die älteste Institution in der Bundesrepublik Deutschland, die allen, die sich privat oder beruflich mit Luft- und Raumfahrt beschäftigen, ein gemeinsames Forum bietet. Hier vernetzt sich das Wissen der Luft- und Raumfahrt, aktuelle Projekte und Entwicklungen werden vorgestellt und gute Ideen gefördert und honoriert.