Die Lotsen machen sich im Simulator mit der Schiffsgröße vertraut und testen den Ablauf verschiedener Manöver. Gemeinsam werden die Manöver bei verschiedenen Wind- und Strombedingungen geprüft und getestet. Die Außenweser und die Jade mit den Terminals in Bremerhaven und Wilhelmshaven gehören mit ihren Wind- und Stromverhältnissen zu den anspruchsvollsten Revieren der Welt. Die Wind-Angriffsflächen der riesigen Containerschiffe und die engen Tidengewässer erfordern sorgsamste Navigation und ein eintrainiertes Shiphandling. Davon profitiert auch die Lehre an der Hochschule Bremen, denn die so gewonnenen Erfahrungen kommen der Ausbildung der zukünftigen Nautikerinnen und Nautiker zugute.
Das am 5. November 2012 in Dienst gestellte Schiff "CMA CGM Marco Polo" der französischen Reederei CMA CGM ist aktuell das größte Containerschiff der Welt. Im Liniendienst zwischen Ostasien und Nordeuropa eingesetzt, kann das Schiff um die 16.000 Standardcontainer (twenty-foot equivalent unit; 20-Fuß-Container) transportieren. Es wird Bremerhaven regelmäßig anlaufen. Mit 396 Metern Länge und 53,6 Metern Breite überragt es beispielsweise die Queen Mary 2 bei weitem. Der Tiefgang beträgt 16 Meter. Die Maschinenleistung vom 80.080 kW (108.878 PS) erlaubt eine Geschwindigkeit von bis zu 24,3 Knoten.
Bisher kamen die größten Containerschiffe der Welt aus dem Hause der dänischen Reederei Maersk, die die Spitzenposition auch nur kurzzeitig abgibt. Bereits im nächsten Jahr soll ein noch größerer Frachter mit Platz für 18.000 Container in Dienst gestellt werden. Das IfmS und die Lotsen bereiten sich schon intensiv auf diese Schiffe vor.