Im Kontext des demographischen Wandels legte das Forschungsprojekt "Kulturen der sozialen Teilhabe im Stadtteil (KUSTIS)" den Schwerpunkt auf die Einbindung von älteren Migrantinnen und Migranten in die Konzeption und Umsetzung von niedrigschwelligen Angeboten in der sozialen Arbeit, der Pflege und der Freizeit. Exemplarisch wurden von 2011 bis 2014 in den Bremer Stadtteilen Gröpelingen und Vahr die Strukturen für ein freiwilliges Engagement und die Nachfrage auf der Seite potenzieller Nutzerinnen und Nutzer mit Migrationshintergrund untersucht. Gemeinsam mit der Bremer Volkshochschule und der Freiwilligenagentur Bremen konnten daran anknüpfend Modelle für eine Weiterbildung von freiwillig Engagierten entwickelt werden. Darüber hinaus wurden durch eine Interviewstudie Hemmnisse und Treiber für die Einbindung von Migrantinnen und Migranten auf der Seite etablierter Einrichtungen und kommunaler Netzwerke betrachtet. Durch eine bundesweite Befragung von Kommunalverwaltungen konnten Probleme und mögliche Indikatoren bezogen auf ein Integrations-Monitoring im Bereich der Altenhilfe genauer analysiert werden.
Auf der Fachtagung in der Hochschule Bremen sollen die Ergebnisse des im Rahmen des BMBF-Programms "Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter (SILQUA)" geförderten Projekts einem breiten Kreis von Interessenten, beteiligten Partnern und Fachwissenschaftlern vorgestellt werden. Gemeinsamer Ausgangspunkt sind Analysen zur Lebenssituation und zu Perspektiven der Teilhabe von älteren Migrantinnen und Migranten in Deutschland. Daran anknüpfend werden in vier Workshops einzelne Fragestellungen vertieft. Thematisiert werden die Chancen für eine Partizipation im Rahmen des Freiwilligen Engagements, die gewonnenen Erkenntnisse zur Teilhabe älterer Migrantinnen und Migranten im Stadtteil, die Sicht der kommunalen Akteure auf die Teilhabemöglichkeiten und Fragestellungen und Indikatoren für ein erweitertes Integrations-Monitoring in Deutschland. Die Erkenntnisse des Forschungsprojekts KUSTIS werden im Verlauf der Tagung durch Vertreter der Stadt Bremen und externe Fachexperten kommentiert. Insgesamt erhoffen sich die Veranstalter eine lebendige Diskussion und einen Transfer wichtiger Ansätze in die kommunale Praxis.