Es gebe, so Prof. Krafeld in seinem Vortrag, drei Schlüssel zu anerkannter Männlichkeit, die, trotz Männerbewegung und dem Diskurs um die "neuen Väter", nach wie vor identitätsstiftend seien: die Definition des Mannes über seinen Beruf sowie über seine Fähigkeit, eine Familie ernähren und sie schützen zu können. Krafeld stellte die Frage, wie junge Männer mit einem zunehmenden Auseinanderklaffen von Lebenskonzepten und tatsächlichen Lebensrealitäten umgehen und wie die Pädagogik auf diese Verunsicherung reagieren kann. In Krisenzeiten, wie wir sie aktuell durch die Wirtschaftskrise erleben, bräuchten wir "Suchkompetenzen" statt "Besserwisserkompetenzen".
Im Anschluss an das Referat entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der die Vielschichtigkeit des Themas deutlich wurde. Der Vergleich zu jungen Frauen wurde gezogen, Gender-Aspekte kamen zur Sprache, und es wurden die Erwartungen an junge Väter aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Entwicklung alternativer Lebenskonzepte angesichts eines unsicheren Arbeitsmarktes für junge Menschen.
Am 16. Juni wird Prof. Dr. Sabine Wagenblass wird einen Einblick in das Thema geben: "Wenn Eltern psychisch krank sind. Komplexe Probleme- vielfältige Antworten". Der Vortrag findet um 16.00 Uhr in der Hochschule Bremen, Neustadtswall 30, SI-Gebäude, Raum SI 364, statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.