Sie sind das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit von Bremer Hochschulvertretern und Experten des VDMA und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), die im November des letzten Jahres startete.
In Kleingruppen das Lernen lernen
Für drei Maßnahmen, die auf mehr Eigenverantwortung und Motivation der Studierenden abzielen, wurden Regelkreise im Sinne des klassischen Qualitätsmanagements entwickelt. Eine Maßnahme ist die Gruppenarbeit in heterogenen Dreierteams vorzugsweise im ersten Semester. Diese Teams bearbeiten vor allem mathematisch-naturwissenschaftliche Aufgabenstellungen. Neben dem Identifizieren und Beseitigen fachlicher Defizite entfaltet diese Gruppenarbeit eine starke integrative Wirkung für die Studienanfänger. "Um die Wirksamkeit einer Maßnahme zu überprüfen, sind einfache und messbare Indikatoren erforderlich" erläutert VDMA-Bildungsexperte Thilo Weber. Der Erfolg der Gruppenarbeit kann beispielsweise anhand der Arbeitsergebnisse und der Auswertung entsprechender Fragebögen eingeschätzt werden.
Als weitere vielversprechende Ansätze wurden ein Test zur Selbsteinschätzung vor dem Studium herausgearbeitet und eine überfachliche Ringvorlesung entwickelt, in der Konstruktionsprojekte von Studierenden höherer Semester als "Maschinenbau zum Anfassen" vorgestellt und die Fähigkeiten zur optimalen Studienorganisation vermittelt werden sollen.
Rückenwind für die nächsten Schritte
"Mithilfe der Regelkreis-Systematik können wir uns kontinuierlich verbessern und einen höheren Studienerfolg nachhaltig sicherstellen", unterstrich auch Dekan Prof. Dr.-Ing. Jürgen Westhof in seinem Beitrag. "Wir freuen uns, dass die im Projekt erarbeiteten Aktivitäten auch tatsächlich umgesetzt werden", erklärte Thilo Weber nach der Übergabe des Teilnahmezertifikats an Prof. Westhof. Das Teilnahmezertifikat dokumentiert den Abschluss eines Transfer-Projekts. Die Transfers sind ein zentrales Element der VDMA-Maschinenhaus-Initiative. 22 von 32 geplanten Beratungsprojekten an deutschen Hochschulen laufen bereits oder sind sogar schon abgeschlossen. Noch im Mai startet die Ausschreibung für den VDMA-Hochschulpreis "Bestes Maschinenhaus". Der mit 100.000 Euro dotierte Preis stellt eine weitere wichtige Säule der Initiative dar und honoriert herausragende Konzepte zur Verbesserung der Lehrqualität im Maschinenbau- und Elektrotechnikstudium. Im Frühjahr 2015 wird er zum zweiten Mal vergeben.
Über das Maschinenhaus - die VDMA-Initiative für Studienerfolg
Die VDMA-Initiative "Maschinenhaus Campus für Ingenieure" hat sich zum Ziel gesetzt, die Abbruchquoten im Maschinenbau- und Elektrotechnikstudium zu senken. Kern der Initiative ist ein Lehrkonzept, das sich an der studentischen Biografie und an den studentischen Bedürfnissen orientiert. Es wurde von Bildungsexperten des VDMA und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) gemeinsam mit der Industrie entwickelt. Eine Toolbox sammelt die erfolgversprechendsten Maßnahmen und übersetzt das Konzept mit Maßnahmen, Indikatoren und Instrumenten für die Praxis. Im Rahmen des zweimal jährlich tagenden Erfahrungsaustauschs (ERFA) Maschinenhaus kommen Vertreter von Hochschulen zusammen, um aktuelle Fragen rund um das Thema Qualitätsmanagement und Lehre zu diskutieren. Alle deutschen Hochschulen können bei der Initiative im Rahmen von Transfer-Projekten mitmachen und zum Maschinenhaus werden. Sie können sich darüber hinaus für den mit 100.000 Euro dotierten VDMA-Hochschulpreis "Bestes Maschinenhaus" bewerben. www.vdma.org/maschinenhaus