Im Hochwasserfall werden zur Verteidigung von durchbruchgefährdeten Deichabschnitten in der Regel Konstruktionen aus Sandsäcken eingesetzt, die nur unter einem enormen Einsatz an Hilfskräften, Material und Transporten an die Schutzlinie gebracht werden können. Unter der Voraussetzung der Minderung des Einsatzaufwands bei gleicher oder sogar verbesserter Funktion der Konstruktionen wurden im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützten Forschungsprojekt HWS-Mobil (= mobiler Hochwasserschutz) so genannte Sandsackersatzsysteme aus wassergefüllten Kunststoffdichtungsbahnen entwickelt. Diese von Prof. Koppe patentierten, im Jahr 2012 vom TÜV-Nord für den Einsatz im Hochwasserschutz zertifizierten und während des Hochwassers 2013 an der Elbe erstmals zur Deichverteidigung eingesetzten Konstruktionen "flutschutz-Quellkade" und "flutschutz-Auflastfilter" waren der Grund für die Auszeichnung von Prof. Koppe mit dem Möbius Förderpreis für Innovation 2014. Dieser wurde während des Festaktes zum hundertjährigen Bestehen der Hafentechnischen Gesellschaft HTG in Berlin verliehen.
Prof. Dr.-Ing. Bärbel Koppe hat seit 2012 die Professur für Wasserbau an der Hochschule Bremen und die Leitung des Instituts für Wasserbau an der Hochschule Bremen inne. Sie beschäftigt sich seit ihrem Studium des Bauingenieurwesens an der Universität Hannover, den anschließenden Tätigkeiten als Wissenschaftlerin an den Universitäten Rostock und Lüneburg und als planende Ingenieurin mit Fragen des Hochwasserschutzes im Binnenland und an der Küste. Weitere Arbeitsbereiche sind die Hafenplanung und der Küstenschutz.
Weitere Informationen zu den Konstruktionen unter: http://www.flutschutz.org.