„Der Kinderschutz fordert ein hochprofessionelles und ganzheitliches Herangehen an die Lebenssituation eines Kindes, die sich oft auf den ersten Blick gar nicht richtig erschließt“, sagte Sozialsenatorin Dr. Claudia Schilling. „Eine profunde Ausbildung und Sensibilisierung für Kindesschutzfälle schon an den Hochschulen ist daher von unschätzbarem Wert. Sie gibt den Studierenden ein Instrumentarium an die Hand und stärkt damit ihre Handlungssicherheit – auch, wenn das Jugendamt die unterschiedlichen Gefährdungsmomente in kritischen Fällen stets in einem Team von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen einschätzt und junge Menschen, die frisch von der Hochschule kommen, damit nicht allein lässt.“
Tagung gibt Impulse für die Weiterentwicklung der Studienprogramme
„Der Fachbereichstag in Bremen widmet sich der wichtigen Frage, wie in den berufsqualifizierenden Bachelorstudiengängen abgesichert wird, dass die Absolvent:innen dazu in der Lage sind, das Auftreten von Kindeswohlgefährdungen zu erkennen und im jeweiligen beruflichen Kontext angemessen zu bearbeiten“, erläutert Vorstandsmitglied Prof. Dr. Ruth Limmer.
Dabei werden sich die Teilnehmenden über die unterschiedlichen Umsetzungsformen in der Lehre austauschen. Ziel ist es, „Good Practice“-Modelle in den Studienprogrammen der verschiedenen Hochschulen zu identifizieren und Impulse für die stetige Weiterentwicklung der Studienprogramme zu geben. Am Fachbereichstag nehmen rund 50 Wissenschaftler:innen erwartet, die ihre Studiengänge im Bereich Sozialer Arbeit aus ganz Deutschland vertreten.
Nachfrage an Fachkräften höher als die Zahl der verfügbaren Studienplätze
Soziale Arbeit ist für viele Studieninteressierte ein hoch attraktiver Studiengang. Die Nachfrage ist höher als die Zahl der verfügbaren Studienplätze – und das trotz des demographisch bedingten Rückgangs der Schüler:innenzahlen. Gleichzeitig gibt es im Bereich Sozialer Arbeit einen hohen Fachkräftemangel. Es besteht eine noch größere Fachkräftelücke als beispielsweise im Bereich der Altenpflege oder der Informatik, wie das Institut der Deutschenwirtschaft in seinem Kurzbericht darlegt (IW-Kurzbericht 67/22). Viele Aufgabenfelder der Sozialen Arbeit gehen mit einer sehr hohen Verantwortung für die Praxis einher. Dies ist unter anderem im Bereich der Arbeit mit Familien, Kindern und Jugendlichen der Fall.
Über den Fachbereichstag Soziale Arbeit (FBTS)
Der Fachbereichstag Soziale Arbeit (FBTS) versteht sich als ein akademisches Gremium, in dem sich die Vertretungen der Hochschulen zusammengeschlossen haben, die einen Studiengang zur Sozialen Arbeit anbieten. Die rund 75 Mitglieder tauschen sich regelmäßig über die Entwicklung und Qualitätssicherung ihrer Studiengänge sowie über bildungspolitische und soziale Rahmenbedingungen für Studium und Praxis der Sozialen Arbeit aus.
Mit seinen zweimal jährlich stattfindenden Veranstaltungen sowie Stellungnahmen zu aktuellen Themen gibt der FBTS wesentliche Impulse zur Ausgestaltung der Studiengänge an den Fakultäten sowie zur Gestaltung geeigneter Rahmenbedingungen. Der FBTS verantwortet zudem den Qualifikationsrahmen Soziale Arbeit. Hier werden die Anforderungen an die Studiengänge Soziale Arbeit definiert, die bei der Akkreditierung der Studienprogramm vorausgesetzt werden.
Weitere Informationen:
Fachbereichstag Soziale Arbeit (FBTS)
Fakultät Gesellschaftswissenschaften an der HSB
Hochschule Bremen