Die Ehrung wurde am 29.April 2015 in der Sitzung des Senats der Universität einstimming beschlossen.
Die Verleihung des Ehrentitels erfolgte im Rahmen der Auftaktveranstaltung des 14. Internationalen Symposiums „Prospects for the 3rd Millenium Agriculture“ am 23. Sept. In der Großen Aula „Mihai Serban“ der Universität.
In einer großen Laudatio würdigte die Dekanin der Fakultät „Food and Food Science“ die Verdienste von Prof. Schaller. Insbesondere wurde sein Einsatz in den 90er Jahren im Rahmen der TEMPUS und TEMPUS Phare Programme der EU hervorgehoben, wo nach der politischen Wende im „Ostblock“ Wissenschaftler aus ganz Westeuropa in den Ländern Südosteuropas gemeinsam mit den dortigen Wissenschaftlern neue Lehrprogramme entwickelten und wichtige Anstöße für die Ausrichtung zukünftiger Forschung gaben. Prof. Schaller war bis zum Auslaufen dieser Programme in Rumänien, Ungarn, Bulgarien und Polen in dieser Mission tätig.
Mit der „Universitatea de Ştinţe Agricole şi Medicinà Veterinaria“ in Klausenburg verbindet ihn eine langjährige wissenschaftliche Aktivität. Mit den beiden Fakultäten Facultatea de Horticultură (Gartenbau) und Facultatea de Ştiinţa şi Tehnologia Alimentelor (Lebensmittel und -technologie) besteht eine über 10 Jahre währende Zusammenarbeit, denn in der Ersten wird Weinbau und der Zweiten Weinherstellung betrieben. Die Verbindung mit Geisenheim zu suchen und zusammenzuarbeiten ist daher naheliegend. Schon 2010 wurde er zum Korrespondierenden und Ehrenmitglied der Rumänischen Gartenbaulichen und Forstwissenschaftlichen Gesellschaft ernannt.
In den ersten Jahren der Kooperation, die auch durch einen Vertrag zwischen beiden Institutionen fixiert ist, ging es im Wesentlichen darum, speziell dem Lehrbetrieb gezielte Anstöße zu verleihen, damit das Ausbildungsprogramm westlichen Einrichtungen vergleichbar wird. Als Folge dieser Bemühungen konnten immer wieder herausragende rumänische Studenten nach Geisenheim oder andere deutsche Forschungseinrichtungen, die mit der Hochschule Geisenheim zusammenarbeiten, vermittelt werden.
In den letzten Jahren wurde der Forschungsaspekt stärker betont. Gegenwärtig sind die Kollegen aus den Instituten Technik, Rebenzüchtung und Mikrobiologie der Hochschule Geisenheim stark in Klausenburg involviert, um neue Techniken gemeinsam mit den dortigen Kollegen zu etablieren bzw. Forschungsvorhaben zu initiieren.
Die Region Klausenburg ist eine der bedeutsamsten „Boom-Regionen“ Rumäniens und es ist zu erwarten, dass gerade von hier wesentliche Impulse für Gesamtrumänien ausgehen. In Klausenburg studieren gegenwärtig knapp 100.000 Studenten in 6 Universitäten und allen denkbaren Fachrichtungen von der Geisteswissenschaft über Technik, Medizin bis hin zur Betriebswirtschaft.
Die „Universitatea de Ştinţe Agricole şi Medicinà Veterinaria“ war im letzten Jahr die Nummer Eins aller gerankten rumänischen Universitäten.
Für die Hochschule Geisenheim ergeben sich durch diese Partnerschaft wichtige Anknüpfungspunkte für eine zukünftig fruchtbare Zusammenarbeit, sowohl beim Studentenaustausch als auch in der Forschung.
Text: Reinhold Mueller