Eine Woche lang brüteten Studierende der Hochschule Osnabrück zusammen mit anderen Teilnehmern niedersächsischer Hochschulen in Rehburg-Loccum über innovative Lösungen für das Leben und Wohnen der älteren Generation auf dem Land. Organisiert wurde der Ideenwettbewerb von der "Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag" (LINGA). In hochschulübergreifenden Teams hatten die Studierenden mit Seniorenvertretern die Rahmenbedingungen des Wohnens im ländlichen Raum kennengelernt und sich vor Ort ein Bild über die aktuelle Situation verschafft. Am Ende der Projektwoche präsentierten sie ihre Ideen vor einer fachkundigen Jury. "Der Wettbewerb zeigt, dass es viele originelle und kreative Ideen für zukünftiges Wohnen gibt. Über das Engagement der jungen Frauen und Männer freue ich mich sehr", sagte Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan bei der Übergabe der Siegerurkunden.
Aus acht Gruppenpräsentationen wurde der 1. Platz an die Projektidee "Mehr Mittel - mehr als nur Lebensmittel" vergeben. Neben dem Osnabrücker Christian Sandtner vom Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen bestand das Team aus Studierenden weiterer niedersächsischer Hochschulen. Vertreten waren die Studiengänge Verkehr- und Stadtbau, Pflegewissenschaft, Dienstleistungsmanagement, Gerontologie und Industrial Design. Die Idee der hochschulübergeifenden Gruppe: ein qualifizierter "Kümmerer", der mit einem Lieferwagen gelistete Kunden im ländlichen Raum anfährt. Neben Gütern des täglichen Bedarfs transportiert er auch die Post und bringt die Bewohner zum Arzt. Darüber hinaus wäre ein Angehörigen-Informations-Service angeschlossen. Das Team kann sich über je 100 Euro pro Person freuen.
Platz 2 erarbeitete sich eine Studierendengruppe, die eine seniorengerechte Abfalltonne entwarf, die sich leicht bewegen lässt und per SMS meldet, wenn sie gefüllt ist. Platz 3 ging an die Arbeitsgruppe um die Osnabrücker Ökotrophologie-Studentin Barbara Westermann. Sie hat zusammen mit Studierenden aus Pflegewissenschaft, Gerontologie, Dienstleistungsmanagement und Industrial Design das Projekt "Radio trifft Internet - wir treffen uns in der Mitte" entwickelt.
Jugendliche und Senioren sollen über das Internet und per Telefon zu bestimmten Sendezeiten über das Radio miteinander kommunizieren, Fragen stellen oder beantworten. Die Moderatoren der Radiosender erfassen und vernetzen beide Kommunikationsstränge.
Einig waren sich die Anwesenden, dass nicht nur die Sieger, sondern alle Teilnehmer gewonnen haben - an Erfahrungen, neuen Eindrücken sowie an Toleranz für andere Fachgebiete. Die Ergebnisse der Projektwoche werden in Form von Postern für das niedersächsische Sozialministerium aufbereitet und in Berlin als Ausstellung unter dem Motto: "Der Nachwuchs forscht für das Alter" gezeigt.