Die Eröffnung der Konferenz und die Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer übernahmen Prof. Dr. Andreas Bertram (Präsident der Hochschule Osnabrück) und Prof. Dr. Andreas Büscher (Wissenschaftlicher Leiter des DNQP), der auch Grußworte von Franz Wagner (Präsident des Deutschen Pflegerats) übermittelte. Dessen Anreise war, wie auch die einiger weiterer Teilnehmer, durch den Sturm über Norddeutschland verhindert worden.
Der Expertenstandard-Entwurf zum Thema „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ wurde durch eine vierzehnköpfige Expertenarbeitsgruppe aus Pflegewissenschaft und -praxis von 2016 bis 2017 erarbeitet. Die wissenschaftliche Leitung der Arbeitsgruppe lag in den Händen von Prof. Dr. Marina Roes (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, DZNE, Standort Witten). Gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftlern hat sie zudem eine Analyse nationaler und internationaler Forschungsliteratur erarbeitet, die die Grundlage der Empfehlungen durch die Expertinnen und Experten bildete.
Den Schwerpunkt der Konferenz bildete der strukturierte und durch Prof. Dr. Astrid Elsbernd (Lenkungsausschussmitglied des DNQP) moderierte Fachdiskurs zu den fünf Kriterienebenen des Expertenstandards. Der Fachdiskurs wurde durch einen Vortrag von Prof. Dr. Martina Roes eingeleitet. Sie verdeutlichte anschaulich den Weg von ersten, theoretisch geleiteten Überlegungen zur Spezifizierung des Themas „Pflege von Menschen mit Demenz“ hin zur Entscheidung, das Bedürfnis und den Bedarf von Menschen mit Demenz nach einem Erhalt und der Förderung ihrer Identität und der Stärkung ihres Person-Seins in den Mittelpunkt der Entwicklung des vorliegenden Expertenstandard-Entwurfs zu stellen. Ergebnis dieser Entscheidung ist die Zielsetzung des Expertenstandards, dass jeder pflegebedürftige Mensch mit Demenz Angebote zur Beziehungsgestaltung erhält, die sein Gefühl gehört, verstanden und angenommen zu werden sowie mit anderen Personen verbunden zu sein, erhalten oder fördern.
Auf fachlich hohem Niveau diskutierten die inhaltlich gut auf die Konferenz vorbereiteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer den vorgestellten Entwurf des Expertenstandards. Dabei fand die thematische Konzentration des Entwurfs auf Beziehungsgestaltung und Person-Zentrierung durchgehend positive Resonanz. Viele Diskussionsbeiträge gaben der Expertenarbeitsgruppe zudem wertvolle Hinweise und Ergänzungsvorschläge zur abschließenden Bearbeitung des Expertenstandard-Entwurfs und der Kommentierungen der Standardkriterien. Zusätzlich wurde reger Gebrauch von der Möglichkeit gemacht, schriftliche Stellungnahmen und Anmerkungen beim DNQP einzureichen.
Der neue Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ wird von Januar bis Juni 2018 in ca. 25 Einrichtungen der Altenhilfe, ambulanten Pflegediensten und Krankenhäusern unter methodischer Begleitung des wissenschaftlichen Teams des DNQP modellhaft implementiert. Ziel der modellhaften Implementierung ist, Aufschluss und Erkenntnisse über die Praxistauglichkeit, Akzeptanz und die Voraussetzungen für die Einführung des Expertenstandards zu gewinnen. Bewerbungen zur Teilnahme am Implementierungsprojekt nimmt das DNQP noch bis zum 10.11.2017 entgegen. Informationen zum Bewerbungsverfahren und zum Vorgehen bei der modellhaften Implementierung erhalten Sie unter www.dnqp.de.
Mit der Veröffentlichung des Sonderdrucks zum konsentierten Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ ist Anfang 2018 zu rechnen.
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) an der Hochschule Osnabrück
Wissenschaftliche Leitung: Prof Dr. Andreas Büscher
Postfach 19 40, 49009 Osnabrück
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