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Digitale Landschaftsarchitektur und Gemüse aus der Indoor-Farm

Bei den 47. Osnabrücker Kontaktstudientagen an der Hochschule Osnabrück standen aktuelle Herausforderungen der Digitalisierung in der Landschaftsarchitektur und erdelose Kulturen im Gartenbau im Fokus der Vorträge und Diskussionen

(lifePR) (Osnabrück, )
Ein neuer Besucherrekord: Mehr als 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Expertinnen und Experten und Interessierte aus der grünen Branche tauschten sich bei den 47. Kontaktstudientagen zwei Tage lang zum Thema Wissenschaft trifft Praxis im Gartenbau und der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Osnabrück aus.

Zum Auftakt der Vortragsreihe fasste Dr. Ilona Brückner, Lehrkraft für besondere Aufgaben für Digitale Darstellung an der Hochschule, die aktuelle Konfrontation der Landschaftsarchitektur mit der Digitalisierung zusammen: „Die neuen digitalen Technologien bieten sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Doch stehen wir vor der Frage: Wie können wir die Digitalisierung nutzen und in unsere Disziplin integrieren, ohne unsere bewährten Arbeitsweisen zu vernachlässigen?“ In ihrer Präsentation zeigte Brückner verschiedene Projekte zur Digitalisierung, die Potentiale und Handlungsfelder für die Landschaftsarchitektur bieten. Darunter fallen neben dem Information Building Modeling (BIM), der 3D-Druck und -Scanner. „Das Fazit ist eindeutig: Wir müssen uns mit dem Spannungsfeld analog und digital auseinandersetzen und dies auch in unsere Lehre integrieren – es gibt viel zu tun“, betonte Brückner.

Das übergreifende Stadtkonzept der Smart-City stellte Erik Meinharter vom Planungs- und Kommunikationsbüro PlanSinn aus Wien vor. Am Beispiel der Smart-City Wien, einer der Pionierstädte im europäischen Raum, zeigte Meinharter Potentiale für eine effiziente und soziale Stadtentwicklung auf. So können auf Grundlage von open data, frei zugänglichen Informationen im Internet, nicht nur Bürgerinnen und Bürger über nachhaltige und klimaeffiziente Projekte der Stadt informiert werden, sondern auch Kooperationen zwischen verschiedenen Agenturen, Unternehmen und der Stadtplanung entstehen und sichtbar werden. „Begreifen Sie Smart-City und Digitalisierung nicht als rein technologische Faktoren. Sie dienen vielmehr als Ansatzpunkte zur Planung, um Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten zu können“, betonte Meinharter.

Währenddessen beschäftigte sich der Fachbereich Gartenbau mit neuen Technologien für eine umwelt- und ressourcenschonende Pflanzenproduktion. Einer der vorgestellten Ansätze, die Aquaponik, kombiniert die Fisch- und Gemüsezucht durch einen gemeinsamen Wasser- und Nährstoffkreislauf miteinander. Solche innovativen Systeme sollen zukünftig einen Beitrag zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion in städtischen Ballungszentren leisten. Dr. Daniel Schubert vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt arbeitet mit seinem Team an der Entwicklung einer vollklimatisierten Indoor-Farm. LED-Leuchten ersetzen hier das Sonnenlicht und anstelle von Erde dienen Nährlösungen als Wachstumsgrundlage. „Schon heute versorgt sich ein Forschungsteam in der Antarktis auf diesem Weg mit frischem Gemüse“, so Schubert. Künftig sollen diese High-Tech-Kulturverfahren auch für Langzeitmissionen im Weltall genutzt werden. Strategien zur Düngeoptimierung im klassischem Gewächshaus- und Freilandanbau standen ebenfalls im Fokus der Veranstaltung. Christian Frerichs von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zeigte dabei am Beispiel des Spinatanbaus, wie es gelingen kann, die intensive Pflanzenproduktion mit den Anforderungen des Grundwasserschutzes in Einklang zu bringen.

Ein weiteres Highlight der zweitägigen Kontaktstudientage ist die Verleihung der Osnabrücker Ehrenmedaille des Alumni-Vereins „Freundeskreises Hochschule Osnabrück Gartenbau und Landschaftsarchitektur“. Der Vorsitzende Marc-Guido Megies überreichte in diesem Jahr Hans-Peter Wessels die Auszeichnung und ehrte damit sein berufliches Engagement, um das Ansehen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Gartenbauwirtschaft zu sichern und zu steigern. Außerdem erhält Jan-Niklas Berger vom Freundeskreis den mit 250 Euro dotierten Förderpreis für herausragende Studienabschlussarbeiten. Der Absolvent untersuchte in seiner Masterarbeit den Kältebedarf einmaltragender Erdbeersorten.

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