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Elektrotechnik im Praxisverbund: Neuer dualer Studiengang der Hochschule Osnabrück

(lifePR) (Osnabrück, )
Zum kommenden Sommersemester startet an der Hochschule Osnabrück der duale Bachelor-Studiengang "Elektrotechnik im Praxisverbund". Kooperationspartner des neuen Programms sind regionale Unternehmen, HWK und IHK sowie die Berufsbildenden Schulen (BBS) des Landkreises Osnabrück - Brinkstraße. Jetzt haben die Hochschule und die BBS einen Kooperationsvertrag über konkrete Ausbildungsinhalte unterzeichnet.

"Acht Semester - zwei Abschlüsse - ein tolles Studium": So lautet das Konzept des neuen dualen Studiengangs der Hochschule Osnabrück

"Elektrotechnik im Praxisverbund", kurz EPV. Dieses Bachelor-Programm startet zum kommenden Sommersemester und kombiniert berufliche Ausbildung mit dem Studium an der Hochschule. Neben den dualen Studiengängen im Maschinenbau und in der Kunststofftechnik ist EPV bereits das dritte duale Studienprogramm der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik.

"Seit Jahren arbeiten wir in dualen Studiengängen eng mit den BBS Osnabrück zusammen", sagt Prof. Dr. Jürgen Wübbelmann, Studiendekan für Elektrotechnik und Informatik. "Die Einführung eines neuen Programms haben wir jetzt zum Anlass genommen, einen Kooperationsvertrag abzuschließen." Darin regeln die beiden Partner die Inhalte und den Aufbau der beruflichen Ausbildung und des Studiums.

"Das Konzept verlangt von allen Partnern ein hohes Maß an Flexibilität", weiß der Leiter der BBS Brinkstraße, Johannes Brockmeyer, aus mehr als 20-jähriger Erfahrung mit dualen Studiengängen.

"Vormittags Vorlesungen, nachmittags Unterricht an den BBS - das muss möglich und auch gut koordiniert sein." Dass Studentinnen und Studenten dualer Programme ihre Doppelbelastung gut meistern, ist allerdings auch eine Erfahrung von Brockmeyer: "Es sind in den meisten Fällen sehr leistungsorientierte junge Leute."

Die Ausbildung und das Studium gut unter einen Hut zu bringen: Das hoffen auch sie, sechs künftige Studentinnen und Studenten und heutige Azubis der Firmen Amazone, Elster, EMT, Hellebusch und Volkswagen Osnabrück. Zum September haben sie ihre Ausbildung begonnen; ab März 2015 werden sie dann zusätzlich an der Hochschule Osnabrück Elektrotechnik studieren. Gemeinsam mit ihren Firmenbetreuern und Vertretern der regionalen Kammern sinddie jungen Leute - zwei Frauen und vier Männer - Ende November zur Vertragsunterzeichnung gekommen.

Danach haben sie sich bei einer Laborführung schon einmal auf dem Campus umgeschaut.

Für Lukas Backhaus, der seit drei Monaten eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme bei Elster absolviert, ist die Hochschule nicht ganz fremd. Schon als Gymnasiast hat er ein Praktikum im Werkstofflabor absolviert und an der Herbstakademie für Schüler teilgenommen. Aus Interesse für die Technik hat er am Gymnasium in der Wüste Leistungskurse in Mathe und Naturwissenschaften belegt und sich dann für den Studiengang EPV entschieden. "Ich habe mir schon vor dem Abi viele Gedanken über das Studium gemacht - auf guten Rat meiner Eltern", erzählt Lukas. "So habe ich vom neuen Studiengang EPV erfahren und konnte mich rechtzeitig um einen Ausbildungsplatz bei Elster bewerben." Die Entscheidung fiel dem 19-Jährigen nicht schwer:

Die Firma kannte er - wie die Hochschule auch - bereits von einem Praktikum. Nun geht er mit seinen künftigen Kommilitoninnen und Kommilitonen dienstags zur Berufsschule, an anderen Tagen muss er ganz früh raus: "Mein Arbeitstag bei Elster beginnt schon um sechs Uhr morgens. Dafür habe ich schon um zwei Feierabend", schmunzelt er.

Läuft alles nach Plan, werden Lukas und seine Mitstreiter in viereinhalb Jahren sowohl einen Berufsabschluss als auch den Titel "Bachelor of Science" in Elektrotechnik in der Tasche haben. "Die Absolventinnen und Absolventen kennen dadurch bereits nach dem Ende ih res Studiums die Anforderungen und das Arbeitsumfeld in ihrem Unternehmen", sagt die Leiterin Ausbildung und Personalentwicklung der Volkswagen Osnabrück GmbH, Claudia Vieth."Volkswagen Osnabrück bildet bedarfsgerecht aus, also in Berufen, in denen wir unseren Absolventinnen und Absolventen auch über die Ausbildung hinaus gute Perspektiven bieten können."

Dass duale Studiengänge für regionale Unternehmen - ob groß oder klein - von Vorteil sind, davon ist die Leiterin Ausbildung und Personalentwicklung bei Volkswagen Osnabrück überzeugt. Hinzu kommt, dass "die Bedeutung der Elektrotechnik in der Automobilindustrie weiter steigt". Deshalb hat Vieth gemeinsam mit anderen Mitgliedern des "Arbeitskreises Maschinenbau im Praxisverbund"die Gründung des dualen Studiengangs Elektrotechnik vorangetrieben. "Als Kooperationspartner der Berufsbildenden Schulen und des Dualen Studiengangs Maschinenbau an der Hochschule Osnabrück haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Studierenden erhalten eine hervorragende akademische und praktische Ausbildung. Dieses Erfolgsmodell möchten wir jetzt auf den Bereich Elektrotechnik übertragen", sagt Claudia Vieth.

Darüber freuen sich auch die beiden Vertreter der Kammern, Rolf Ender von der IHK und Uwe Koch von der Handwerkskammer. Die beiden Verantwortlichen für das Thema Berufsausbildung wissen, wie hoch der Bedarf an qualifizierten, praxiserfahrenen Elektrotechnik-Ingenieurinnen und -Ingenieuren ist. "Viele regionale Firmen arbeiten schon lange mit der Hochschule zusammen. Jetzt haben sie auch in der Elektrotechnik mit der Kombination von Ausbildung und Studium die Möglichkeit, durch die eigene Ausbildung dem Fachkräftemangel entgegenzutreten", sagt Rolf Ender - denn "zurzeit ist der Ingenieurmarkt leergefegt". Sein Kollege Uwe Koch sieht ebenfalls Vorteile für Handwerksbetriebe: "Für viele Abiturienten ist das Handwerk oft nicht die erste Wahl. Dank dem neuen dualen Studiengang können auch kleinere Betriebe für diese jungen Leute attraktiv sein - entsprechend qualifizierte fachliche Betreuung vorausgesetzt."

Informationen zum neuen Studiengang und zu kooperierenden Firmen gibt es im Internet: www.ecs.hs-osnabrueck.de/....

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