Mit 2.800 Ausstellern sowie mehr als 450.000 Besuchern aus Deutschland und dem Ausland hat die Agritechnica 2017 „ihre führende Rolle als der weltweite Branchentreffpunkt der Landwirtschaft und der Landtechnik weiter ausgebaut.“ Dies erklärte jetzt der Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Grandke vom Veranstalter Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) in Hannover.
Auf der Eröffnungspressekonferenz hielt Prof. Dr. Arno Ruckelshausen von der Hochschule Osnabrück einen Vortrag über den Einsatz der Feldrobotik im Pflanzenbau.
Zusammenfassung des Vortrags (deutsch / englisch)
Ruckelshausen gilt als einer der renommiertesten Fachleute auf diesem Gebiet. Im Hochschul-Kompetenzzentrum COALA, "Competence of Applied Agricultural Engineering", verbindet er mit seinen Kollegen Innovationen aus Agrarwissenschaft, Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau. Die vielfältigen Forschungsaktivitäten und Netzwerke sind dabei eng mit der anwendungsorientierten Lehre verzahnt. Insgesamt ist COALA außergewöhnlich interdisziplinär auf den Agrarbereich fokussiert.
Prof. Ruckelshausen begeisterte auf der Pressekonferenz der DLG rund 120 internationale Journalistinnen und Journalisten für sein Fachgebiet. „Digitale und mechanische Technologien sind eine perfekte Partnerschaft - auch und gerade im Agrarbereich. Ein Roboter kann dazu beitragen, die Welt grüner zu machen. Wissen ist der Schlüssel zu vielen Prozessen. - Und dieses Wissen kann durch Technologie weitergegeben werden.“ - Diese Thesen stützte der international und national stark vernetzte Forscher mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis.
Als eines davon führte der Professor der Hochschule Osnabrück „BoniRob” auf - einen autonomen Feldroboter mit einem neuen Design, den sein Team zusammen mit den Firmen Bosch und Amazonen-Werke entwickelt hat. „Dieses Konzept vereint verschiedene Aspekte autonomer Feldroboter: eine Ausführung unterschiedlicher Anwendungsmodule für die Plattform („App-Konzept”), ein Konzept unterschiedlicher neuer Fahrzeuge auf der Grundlage derselben Plattform, die Einbindung menschlicher Telearbeiter und die Ökonomie des Robotereinsatzes“, so Ruckelshausen.
Die Feldrobotertechnik in der Pflanzenproduktion und darüber hinaus habe sich aus dem Forschungsstadium hin zu ersten Prototypen und Produkten weiterentwickelt, so das Fazit des Forschers: „Die Feldrobotik wird den Agrarbau signifikant verändern - vergleichbar mit der Automatisierung in den letzten Jahrzehnten. Weitere Schritte der digitalen Transformation in einem interdisziplinären Kontext werden diesen Prozess noch beschleunigen. Es besteht ein hohes Potential – ebenso wie eine große Herausforderung – durch die Einführung intelligenter Feldroboter-Technologien, eine nachhaltige Landwirtschaft unter Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte zu schaffen.“