In Deutschland gibt es über 200 öffentliche und private Stellen für alternative Streitbeilegung. Organisiert werden sie von Berufsverbänden und Handwerker-Innungen. Manche haben nur örtliche, andere hingegen bundesweite Zuständigkeit (z. B. die Reiseschiedsstelle oder die Bundesnetzagentur). Solche Verfahren alternativer Streitbeilegung sind in den meisten Fällen wirkungsvoll. Rechtstreitigkeiten zwischen Unternehmen und Verbrauchern werden innerhalb von 30 bis 90 Tagen gelöst, die ergangenen Entscheidungen im Durchschnitt zu 81 % eingehalten.
Die Europäische Kommission will mit ihrer aktuellen Umfrage in Erfahrung bringen, inwieweit Unternehmen diese Verfahren als effektiven Weg zur Beilegung von Verbraucherstreitigkeiten sehen. Letztlich möchte die Kommission Regularien finden, die sowohl den Bedürfnissen der Unternehmen als auch den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht werden. Dazu haben Unternehmen nun die Gelegenheit, ihre Erfahrungen und Wünsche Brüssel direkt mitzuteilen.
Friedrich Uhrmacher, Leiter des EU-Hochschulbüros, das die Umfrage betreut, hofft, dass möglichst viele Unternehmen die Chance nutzen, in dieser Sache Einfluss auf kommende Brüsseler Entscheidungen zu nehmen: "Die Hochschule Osnabrück ist Mitglied im Enterprise Europe Network und seit vielen Jahren ein erfahrener Partner der EU-Kommission bei der Durchführung wirtschaftsnaher Projekte. Daher freuen wir uns besonders, von der Kommission mit der Durchführung der Umfrage in Niedersachsen beauftragt worden zu sein. Wir wollen damit die regionalen Unternehmen unterstützen, ihre Interessen zu formulieren und sie der Kommission deutlich zu machen. Bei einem Aufwand von höchstens 10 Minuten zum Ausfüllen des Fragebogens hoffen wir, dass sich möglichst viele Unternehmen beteiligen."
Nähere Informationen finden interessierte Unternehmen auf <www.een-niedersachsen.de> in der Rubrik "Aktuell - Nachrichten" oder wenden sich direkt an Enterprise Europe Network an der Hochschule Osnabrück.